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6. W. Koch und Th. Keller: Der Einfluß von Alterung und Abschneiden auf den CO 2 ‐Gaswechsel von Pappelblättern
Publication year - 1961
Publication title -
berichte der deutschen botanischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.871
H-Index - 87
eISSN - 1438-8677
pISSN - 0365-9631
DOI - 10.1111/j.1438-8677.1961.tb01796.x
Subject(s) - physics , gynecology , chemistry , humanities , philosophy , medicine
Zusammenfassung1 . Mit Hilfe des URAS wurde der Einfluß des Abschneidens und des Blattalters auf den CO 2 ‐Gaswechsel von Populus marilandica ‐Blättern im geschlossenen Kreislauf untersucht. 2 . Das Abschneiden der Blätter unter Wasser bei nachfolgender Wasserzufuhr verursacht ungefähr innerhalb der ersten halben Stunde nach dem Schnitt eine Depression der Assimilation. Danach stabilisiert sich die Assimilation, ohne allerdings den Ausgangswert zu erreichen. Es treten große individuelle Unterschiede auf. Die Respiration wird nicht einheitlich beeinflußt. Als Ursache wird eine Schließbewegung der Spaltöffnungen vermutet. 3 . Beim Schnitt an der Luft und Wundverschluß mit Paraffin tritt überraschenderweise ein gegensätzliches Verhalten auf: Die Assimilation wird innerhalb einer Stunde durch den Schnitt gesteigert, und zwar bis zum Dreieinhalbfachen des Ausgangswertes. Aber auch hier sind sehr große individuelle Unterschiede zu beobachten. Im weiteren Verlauf sinken die Werte wieder ab. Diese Erscheinung wird durch das Wegfallen des Kohäsionszuges erklärt, was einen vorübergehenden Wasserschub mit Öffnen der Stomata zur Folge hat. Aus diesen Gründen ist die Verwendung abgeschnittener Blätter für ökologische Untersuchungen nicht zu empfehlen. 4 . Das geschlossene System erweist sich als vorteilhafte Methode zur Untersuchung des Einflusses der CO 2 ‐Konzentration auf die Photosynthese. 5 . Es wird weiter eine eindeutige Altersabhängigkeit von Assimilations‐ und Respirationsintensität festgestellt: Vollentwickelte Blätter übertreffen junge wie alte Blätter in ihrer Nettoassimilation. Dagegen zeigen junge Blätter eine sehr stark gesteigerte Atmung gegenüber vollentwickelten und alten Blättern. Die Bruttoassimilation der jungen Blätter erreicht dabei annähernd die der vollentwickelten, wogegen die alten Blätter nur zwei Drittel der Bruttoassimilation der vollentwickelten Blätter leisten. Zur Verdeutlichung des assimilatorischen Wirkungsgrades wird das Verhältnis dargestellt. Eine Betrachtung der Lichtausbeute zeigt, daß vollentwickelte Pappelblätter schon sehr geringe Lichtintensitäten gut ausnützen können. Es kommt eine gewisse “Doppelnatur” der Pappelblätter darin zum Ausdruck, daß sie Eigenschaften von Sonnen‐ und Schattenblättern vereinigen. In der assimilatorischen Leistung rückt die Pappel an die erste Stelle der P olster schen Assimilationsreihe.

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