z-logo
Premium
3. H. Rose: Die Züchtung auf Virusresistenz bei Pflanzen
Publication year - 1961
Publication title -
berichte der deutschen botanischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.871
H-Index - 87
eISSN - 1438-8677
pISSN - 0365-9631
DOI - 10.1111/j.1438-8677.1961.tb01786.x
Subject(s) - microbiology and biotechnology , gynecology , biology , medicine
Zusammenfassung1 . Der ungünstigste der vier in der Resistenz gegen Viruskrankheiten vorkommenden Resistenztypen ist die Toleranz. Hierbei vollzieht sich die Infektion ungehindert, aber der Virusspiegel ist in einigen Formen niedriger, und die Symptome sind schwächer. Mangels wirksamerer Resistenztypen wird Toleranzzüchtung bei der Beta rübe gegen das Vergilbungsvirus und bei der Gurke gegen das Gurkenmosaikvirus durchgeführt. 2 . Die Infektionsresistenz ist ein Resistenztyp, bei dem das Inokulationsminimum heraufgesetzt erscheint, so daß nur eine geringe Zahl von Stauden infiziert wird. Er findet in der Züchtung gegen das Blattrollvirus der Kartoffel Verwendung. Infolge polygener Vererbung ist eine Steigerung der Resistenz durch Transgressionen möglich, die man planmäßig durch Feststellung der Kombinationseignung der Eltern zu erzielen sucht. Gene aus den Wildarten S. acaule und S. demissum steigern die Resistenz. 3 . Während die Infektionsresistenz beim Blattrollvirus nach den heutigen Kenntnissen gegen sämtliche Stämme wirkt, ist dieser Resistenztyp beim Bronzefleckenvirus der Tomate stammabhängig. 4 . Der Resistenztyp der Überempfindlichkeit beruht auf der Abtötung des Virus nach zunächst stattgehabter Infektion und Vermehrung. Das Virus bleibt auf Initialläsion beschränkt. Dieser Typ wird bei Nicotiana glutinosa als wirksam gegen das Tabakmosaikvirus gefunden. Er wird hier monomer dominant vererbt und verhindert eine Infektion bisher mit sämtlichen Stämmen des Tabakmosaikvirus, auch mit den Nitritmutanten. Da das Genom von N. glutinosa dem Tabakgenom nicht homolog ist und die Additionsbastarde wie auch Substitutionsbastarde qualitativ nicht genügen, mußten Austauschbastarde gezüchtet werden. 5 . Beim Buschbohnenmosaik 1 kommt ebenfalls ein monomer dominantes Gen für Überempfindlichkeit vor. Hier ist die Reaktion nicht so stark, als daß sie eine systemische Reaktion bei höheren Temperaturen verhindern könnte. 6 . Der Resistenztyp der extremen Resistenz oder “immunity” ist für die Kartoffelviren X, Y und A in den tetraploiden Wildarten S. acaule bzw. S. stoloniferum gefunden worden. Die Resistenz in S. stoloniferum ist für die Viren Y und A pleiotrop und wird monomer dominant nach disomem Modus vererbt. Da die Genome sich vom tuberosum ‐Genom nicht sehr unterscheiden und ungünstige Einflüsse überzähliger Wildartchromosomen auf Ertrag und Qualität nicht die Regel sind, braucht nicht bis zu Austauschbastarden gezüchtet zu werden. Neben dem Gen für extreme Resistenz gegen Y und A kommen in S. stoloniferum auch zwei Gene für eine Überempfindlichkeitsreaktion vor. Es ist möglich, daß sie zu dem erstgenannten Gen allel sind. Auch in S. acaule wurden außer dem Gen für extreme Resistenz gegen das X‐Virus zwei Gene für je eine Oberempfindlichkeitsreaktion gefunden. Alle Gene für extreme Resistenz und Überempfindlichkeit in S. stoloniferum und S. acaule sind vollwirksam, d. h. sie sind nicht stammabhängig. Das Gen für extreme Resistenz gegen das X‐Virus ist bereits aus S. acaule in einen Rückkreuzungsbastard überführt, der als Sorte anerkannt wurde. Dasselbe ist bezüglich des Gens für extreme Resistenz gegen die Viren Y und A in nächster Zukunft zu erwarten.

This content is not available in your region!

Continue researching here.

Having issues? You can contact us here