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1. Jochen Hild und Hans Becker: Geobotanische Untersuchungen in den Pyrenäen
Publication year - 1961
Publication title -
berichte der deutschen botanischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.871
H-Index - 87
eISSN - 1438-8677
pISSN - 0365-9631
DOI - 10.1111/j.1438-8677.1961.tb01784.x
Subject(s) - humanities , art
Zusammenfassung Die Pyrenäen sind ein junges Faltengebirge, das in drei Zonen eingeteilt wird: West‐, Zentral‐ und Ostpyrenäen. Die pflanzengeographischen und kulturgeographischen Unterschiede zwischen diesen Zonen, vornehmlich zwischen Nord‐ und Südflanke, sind erheblich. Sie sind bedingt durch klimatische und geologische Unterschiede: kristalline Zentralzone und mesozoische Nord‐ bzw. Südflanken sowie nördliches feuchtes und südliches trockenes Klima. In den vorwiegend atlantisch getönten Westpyrenäen herrschen atlantische Pflanzengesellschaften vor, z. B. Kleingebüschformationen. Die Verteilung der wichtigsten Baumarten richtet sich streng nach den Niederschlagsverhältnissen. In den Zentralpyrenäen klingt das atlantische Element aus. Die subalpine und alpine Vegetation dominiert. Geschlossene Waldbestände fehlen weitgehend, und wo sie vorhanden sind, ist die Baumgrenze vielfach künstlich herabgesetzt. Die Ostpyrenäen stehen schon stark unter dem Einfluß des mediterranen Klimas und zeigen dementsprechende Bestände ebenso wie der größte Teil der Südpyrenäen, die zudem noch durch das Ebrotal beeinflußt werden. Die Nordpyrenäen bilden ein Hügelland, das in seinem westlichen Teil unter atlantischem und in seinem östlichen Bereich unter mediterranem Einfluß steht. Die verschiedenen Florenelemente — behandelt werden das atlantische, boreale und mediterrane Element — dringen unterschiedlich weit in den Pyrenäenraum vor. Besonders den euatlantischen, atlantisch‐mediterranen, arktischalpinen, panalpinen, eumediterranen und westmediterranen Untergruppen scheint dabei eine erhöhte Bedeutung zuzukommen. Sie dokumentieren vielfach lokale Klimadifferenzen.