Premium
19. Heinz Butin: Über die Sporenkeimung von Dothichiza populea Sacc. et Br. in wäßrigen Rindenextrakten verschiedener Pappelsorten
Publication year - 1960
Publication title -
berichte der deutschen botanischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.871
H-Index - 87
eISSN - 1438-8677
pISSN - 0365-9631
DOI - 10.1111/j.1438-8677.1960.tb02178.x
Subject(s) - microbiology and biotechnology , chemistry , biology
D. Zusammenfassung1 . Wird die Rinde von Populus trichocarpa, P . × euamericana cv. marilandica und P . × euamericana cv. robusta vor dem Zerkleinern auf 90°C erhitzt, so keimen die Sporen des Pilzes Dothichiza populea in den Preßsäften aller drei Pappelsorten gleich gut. Wird der aus unbehandelter Rinde gewonnene Preßsaft kurze Zeit der Luft ausgesetzt, so ist die Keimung in den Extrakten von „Trichocarpa” vollständig, bei „Marilandica” stark und bei „Robusta” nicht gehemmt. Als Ursache werden enzymatische Veränderungen angenommen. 2 . Mit zunehmender Verdünnung des „Trichocarpa” ‐Preßsaftes läßt der keimungshemmende Effekt nach, um schließlich in eine keimungsfördernde Wirkung umzuschlagen. Dieser Vorgang spricht für das Vorhandensein eines keimungsfördernden Faktors, dessen Wirkung allerdings bei hoher Konzentration des Preßsaftes von einem keimungshemmenden Prinzip überlagert wird. 3 . Die Zugabe von Nährstoffen hat auf die Sporenkeimung in Preßsäften von „Trichocarpa” keinen, von „Marilandica” und „Robusta” einen nur geringen Einfluß. 4 . Der Einfluß der Rindenpreßsäfte auf die Sporenkeimung ist jahreszeitlichen Schwankungen unterworfen. Das keimungshemmende Prinzip von „Trichocarpa” und „Marilandica” ist erst im Herbst, vor dem Laubfall, nachweisbar. Die Wirksamkeit hält den ganzen Winter über an, um im Frühjahr vor Austrieb der Blätter wieder abzunehmen. 5 . Ein Vergleich von Preßsäften verschiedener Pflanzenteile zeigt, daß die keimungshemmende Wirkung um so größer ist, je jünger das Gewebe ist. Knospen und Blätter haben während der Vegetationszeit eine hohe, grüne Triebe eine geringere, ein‐ und mehrjährige Rindenteile keine keimungshemmende Wirkung.Die Ergebnisse der Versuche werden besprochen und die sortenspezifischen Keimungsunterschiede mit der Krankheitsanfälligkeit der Pappelsorten verglichen. Es lassen sich Parallelen in der Keimungsfreudigkeit und Krankheitsanfälligkeit einerseits und der Keimungshemmung und Krankheitswiderstandsfähigkeit andererseits nachweisen.