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7. Arnold Wartenberg: Untersuchungen über den Plasmolysevorraum
Publication year - 1960
Publication title -
berichte der deutschen botanischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.871
H-Index - 87
eISSN - 1438-8677
pISSN - 0365-9631
DOI - 10.1111/j.1438-8677.1960.tb02163.x
Subject(s) - microbiology and biotechnology , physics , philosophy , art , biology
Zusammenfassung der Ergebnisse Im Gegensatz zu der Mitteilung von D rawert (1957) konnte ich in der plasmolysierten Allium ‐Zelle einwandfrei eine dünne, im UV‐Licht fluoreszierende, die Zellwand zum Plasmolysevorraum hin bedeckende Plasmaschicht feststellen, wenn die Zellen nicht durch ein Farbstoff enthaltendes Plasmolytikum (D rawert ), sondern vor der Plasmolyse mit Fluorochromen angefärbt wurden. Die Beobachtungen von H echt (1912) und von H ansteen ‐C ranner (1922), die beide in der plasmolysierten Allium ‐Zelle solche wandbedeckenden plasmatischen Schichten gesehen haben, finden hierdurch erneut eine Bestätigung. Daneben stellte ich auch in den plasmolysierten Epidermiszellen von Seegrasblättern (vgl. auch W artenberg 1958 a) sowie der Blätter von Rhoeo discolor und Helodea canadensis zwischen den Zellwänden und den Plasmolysevorräumen dünnere und dickere, oft granulierte Plasmaschichten fest. Diese Plasmaschichten sind ein deutlicher Hinweis dafür, daß die Plasmolysevorräume Vakuolen sind, wenn sie auch bei den meisten Objekten nicht leicht als Vakuolensysteme erkannt werden können, weil die Strukturen dieser Systeme, d. h. die Vakuolenwände, durch die Kontraktion der Binnenprotoplaste verformt und schließlich zerrissen werden und nur reliktartig in der Form der H echt schen Fäden übrigbleiben. Deutlicher sprechen solche Strukturen für die Vakuolennatur der Plasmolysevorräume, die netzartig der zellwandbedeckenden Plasmaschicht aufliegen und als Leisten in den Plasmolysevorraum hineinragen. Solche Netzwerke sind schon von B ower (1883), G ardiner (1888), C hodat et B oubier (1898) und H echt (1912) beobachtet worden; ich konnte sie jetzt erneut in Oberepidermiszellen von Allium cepa , in den Unterepidermiszellen der Laubund Kelchblätter von Rhoeo discolor und in den Zellen der Blütenblattaußenepidermis von Symphoricarpus racemosus durch stark plasmolysierende Hypertonika sichtbar machen. In den Zellen von Hydrodictyon reticulatum und in den Epidermiszellen der Früchte von Rhoeo discolor gelang es schließlich einwandfrei, die Plasmolysevorräume als Vakuolensysteme zu erkennen, und in den plasmolysierten Unterepidermiszellen von Helodea canadensis traten alle Übergangsformen zwischen dem Typ des normalen Plasmolysevorraums und kleinsten, im äußeren Plasma entstandenen Vakuolen auf. Diese Beobachtungen sind die zwingende experimentelle Bestätigung der in früheren Arbeiten (W artenberg 1957, 1958 a und b) mitgeteilten Vorstellung, daß der Plasmolysevorraum in der plasmolysierten Pflanzenzelle kein Raum ist, der vom äußeren Plasmolytikum angefüllt wird. Es ist ein unter Eigendruck stehendes, aktiv quellendes und entquellendes kolloidales Lösungssystem.

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