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44. Gerhard Follmann: Der Wasseraustausch von Sproßzellen virusinfizierter Gefäßpflanzen 1
Publication year - 1959
Publication title -
berichte der deutschen botanischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.871
H-Index - 87
eISSN - 1438-8677
pISSN - 0365-9631
DOI - 10.1111/j.1438-8677.1959.tb01466.x
Subject(s) - stellaria media , microbiology and biotechnology , botany , biology , weed
Zusammenfassung Der Wasseraustausch von Epidermiszellen aus Stengeln und Blättern mit dem Kartoffel‐Bukettvirus (Solanumvirus deformans Koehler) und dem Tabak‐Ringfleckenvirus (Annulus tabaci Holmes) infizierter Tabaksorten (Nicotiana tabacum L.), vom Kartoffel‐Mosaikvirus ( Marmor dubium Holmes) und der Kartoffel‐Strichelkrankheit (Marmor upsilon Holmes) befallener Kartoffelstauden (Solanum tuberosum L.) sowie mit dem Rüben‐Mosaikvirus (Marmor betae Holmes) infizierter Mangoldstauden und Zuckerrüben (Beta vulgaris L.) und Vogelmiere (Stellaria media Dill.) und am Weizen‐Streifenmosaikvirus (Marmor virgatum Holmes var. typicum McKinney) erkrankter Maispflanzen (Zea mays L.) wurde gravimetrisch, kryoskopisch, plasmolytisch und schlierenoptisch untersucht: Gegenüber Kontrollpflanzen zeigten symptomtragende Pflanzenteile bei starken individuellen Schwankungen einen signifikanten Anstieg der Zellsaftkonzentration sowie der Wasseraufnahmerate. Im Initialstadium der Viruserkrankung sowie in älteren Pflanzenorganen wurden keine Unterschiede gefunden. Die Wasserdurchlässigkeit der Protoplasten gesunder Epidermiszellen konnte in stärkerem Ausmaß als die viruskranker mit Atmungsgiften gehemmt werden. Daraus folgt, daß die in der gesunden Pflanzenzelle der aktiven Wasseraufnahme zufließende Stoffwechselenergie nach Virusinfektionen anderen Stoffwechselzweigen dient, während der dem höheren Spiegel an osmotisch wirksamen Substanzen im Zellsaft entsprechende verstärkte Wasserbedarf durch gesteigerte passive Wasserpermeabilität gedeckt wird. Die erhöhte Anfälligkeit virusinfizierter Pflanzen gegen Umwelteinflüsse kann teilweise auf diese Zusammenhänge zurückgeführt werden