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41. Rüdiger Knapp: Über die gegenseitige Beeinflussung von Pflanzenarten in Trockenrasen und Laubwäldern
Publication year - 1959
Publication title -
berichte der deutschen botanischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.871
H-Index - 87
eISSN - 1438-8677
pISSN - 0365-9631
DOI - 10.1111/j.1438-8677.1959.tb01463.x
Subject(s) - art , chemistry
Zusammenfassung In Beständen von Pflanzengesellschaften können auf kleinstem Raum bestimmte Arten zur Vorherrschaft gelangen, was nicht immer durch Besonderheiten primärer Standortsbedingungen verursacht zu sein braucht. Derartige durch Vorherrschaft bestimmter Arten ausgezeichnete Flächen werden als Mikrofazies bezeichnet. Ihre Analyse kann eine Beurteilung des Ausmaßes der gegenseitigen Beeinflussung von Arten in Pflanzengesellschaften fördern. In den untersuchten Trockenrasen und Laubwäldern zeigte sich auf diese Weise, daß Gräser stark hemmend auf andere Arten und vor allem auf die Entwicklung von Keimlingen und Therophyten wirken können. Labiaten mit hohem Gehalt an ätherischen Ölen haben dagegen in dieser Beziehung einen weniger nachteiligen Einfluß. In Übereinstimmung mit den Ergebnissen experimenteller Untersuchungen wirkt Artemisia in einer Mikrofazies, in der eine Art dieser Gattung vorherrschte, offensichtlich deutlich hemmend. Therophyten und Keimlinge treten in den untersuchten Trockenrasen vorzugsweise an Stellen auf, die von alten mehrjährigen Pflanzen nur sehr locker bewachsen sind. In den untersuchten Laubwäldern war die Anzahl der Baumkeimlinge in Beständen von Gräsern viel geringer als in den meisten Mikrofazies von Kräutern. In den Beständen von Convallaria majalis , deren Blätter im Herbst vollständig absterben, fanden sich reichlicher für verhagerte Waldstandorte charakteristische Arten als in den Mikrofazies immergrüner Kräuter