Premium
4. Gerda Rummeni: Über die Wirkung von Schwermetallen auf die lichtinduzierte Oxydation des pflanzlichen Wuchsstoffes ß‐Indolylessigsäure
Publication year - 1957
Publication title -
berichte der deutschen botanischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.871
H-Index - 87
eISSN - 1438-8677
pISSN - 0365-9631
DOI - 10.1111/j.1438-8677.1957.tb01292.x
Subject(s) - chemistry , medicinal chemistry
Zusammenfassung Über die Wirkung des Eisens auf die lichtinduzierte Oxydation der IES ist zusammenfassend folgendes zu sagen: Eine lichtinduzierte Oxydation der IES ist in verschieden zusammengesetzten Lösungsgemischen möglich: Erstens geht eine Oxydation der IES vor sich, wenn in einer Lösung IES und Farbstoffe (z. B. Riboflavin, Methylenblau oder Safranin T) bei Anwesenheit von Luftsauerstoff belichtet werden. Dieser Prozeß ist bei einzelnen Farbstoffen (z. B. Methylenblau und Safranin T) durch Eisen zu beschleunigen. Die Umsetzung von IES und Riboflavin bleibt jedoch vom Eisen unbeeinflußt. Es muß also angenommen werden, daß Eisen die Oxydation der bei der Belichtung reduzierten und nicht autoxydablen Farbstoffe Methylenblau und Safranin T beschleunigt und hierdurch fördernd in die Oxydation der IES eingreift. Zweitens ist infolge der Belichtung eine Oxydation der IES durch Farbstoffe auch dann möglich, wenn kein Luftsauerstoff anwesend ist, wenn also unter Stickstoff gearbeitet wird. Auch hierbei kann die Umsetzung IES –Methylenblau und IES –Safranin T durch Spuren von Eisen gefördert werden. Die Umsetzung IES –Riboflavin wird nicht beeinflußt. Es ist zu fragen, ob in solchen Fällen die Oxydationen zwischen den oxydierten Farbstoffen und der IES gefördert werden oder ob das vorhandene Eisen die Reoxy‐dation des Farbstoffes mittels unvermeidlicher Reste von Sauerstoff bewirkt, die andererseits mit dem Riboflavin nicht mehr reaktionsfähig sind. Drittens ist bei der Belichtung von Gemischen der IES mit Eisen und Luftsauerstoff eine Oxydation möglich, ohne daß Farbstoffe anwesend sind. Diese Reaktion wird mit steigender FeCl 3 ‐Konzentration stark beschleunigt. Es muß also zwangsläufig angenommen werden, daß die IES direkt, also ohne den Vermittler Farbstoff mit Sauerstoff reagieren kann, wenn Eisen vorhanden ist. Es ist zu vermuten, daß nicht Metallionen die direkte Oxydation der IES durch den Luftsauerstoff fördern, sondern daß die IES mit dem Eisen einen Komplex bildet, der unter der Lichtwirkung sich oxydoreduktiv umsetzt, d. h. unter Oxydation der IES und Reduktion des Eisens seine oxydierte Phase vermindert und seine reduzierte Phase vermehrt, wobei die reduzierte Phase dann autoxydabel durch Luftsauerstoff wieder oxydiert wird. Daß die Bildung eines Komplexes der IES mit dem Eisen möglich ist und daß dieser Komplex lichtempfindlich sein kann, ist kein neues Wissen. Man weiß es schon aus der Anwendung des Salkowski‐Testes. Es ist lediglich in der Wuchsstoffliteratur bisher nicht in Erwägung gezogen worden, daß die Inaktivierung des Heteroauxins über einen IES‐Eisenkomplex, ähnlich dem, wie er im Salkowski‐Test vorliegt, geschehen kann.