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2. Wilhelm Lötschert: Temperatur‐ und pH‐Studien in salvadorenischen Solfataren und Thermen
Publication year - 1956
Publication title -
berichte der deutschen botanischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.871
H-Index - 87
eISSN - 1438-8677
pISSN - 0365-9631
DOI - 10.1111/j.1438-8677.1956.tb01504.x
Subject(s) - physics , microbiology and biotechnology , art , chemistry , biology
Zusammenfassung Während des Aufenthaltes am Tropeninstitut der Universität San Salvador wurden in zehn verschiedenen Solfataren‐ und Thermalfeldern der zentralamerikanischen Republik El Salvador Temperatur‐ und pH‐Messungen sowie Untersuchungen über die Zusammensetzung der Solfatarenvegetation durchgeführt. Hierbei traten folgende Ergebnisse zutage:1 . Die Solfataren El Salvadors besitzen eine höhere Landvegetation, die sich aus Vertretern der Höhenstufe zusammensetzt, in der das Solfatarenfeld gelegen ist. Eine ausgesprochene Solfataren‐Assoziation im Sinne von F abers ist nicht entwickelt, jedoch treten auf den lockeren, sich ständig bewegenden Böden als Vegetationspioniere Arten auf, die in ihrer Lebensweise an die besonderen Standortsbedingungen angepaßt sind. Als typische Solfatarenpflanzen sind Gauitheria odorata, Dicranopteris flexuosa und Lycopodium cernuum vorhanden. 2 . Die Temperaturmessungen an Cyanophyceen ergaben für Synechococcus eine Körpertemperatur von 69°C. In der Rhizosphäre von Landpflanzen wurden Temperaturen von 37,5 bis 54,5°C ermittelt, während im Wasser Polanisia viscosa bei 32 bis 38°C und Heteranthera reniformis bei 41°C blühend angetroffen wurden. 3 . Die pH‐Messungen im Wurzelbereich der angetroffenen Pflanzen ergaben extrem saure Werte, die an Hand zweier pH‐Vegetationsprofile dargestellt sind. In der Rhizosphäre von Miconia lauriformis und Conostegia xalapensis wurde ein pH‐Wert von 3,07 ermittelt. Der pH‐Wert der Laguna de Alegría beträgt 2,5; als Extremwert wurde in der Rhizosphäre von Heleocharis Schaffneri pH =1,6 ermittelt.Der Deutschen Forschungsgemeinschaft sei auch an dieser Stelle für die Unterstützung der Reise nach Mittelamerika herzlich gedankt. Ferner gilt mein Dank den Herren Prof. Dr. M eyer ‐A bich , Hamburg, und Prof. Dr. M ertens , Frankfurt, für die Vermittlung des Aufenthaltes am Tropeninstitut. Herrn cand. rer. nat. W. S teffan danke ich für die Ausführung der erforderlichen Zeichnungen.