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44. R. Kolkwitz: Über die Schwefelbakterie Thioploca ingrica Wislouch
Publication year - 1955
Publication title -
berichte der deutschen botanischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.871
H-Index - 87
eISSN - 1438-8677
pISSN - 0365-9631
DOI - 10.1111/j.1438-8677.1955.tb00858.x
Subject(s) - humanities , gynecology , philosophy , art , medicine
Zusammenfassung1 . Thioploca ingrica wurde nach obigem erstmalig auch in Niedersachsen (Wesergebiet) gefunden, so daß die Verbreitung sich zur Zeit von der Ostsee bis zu den schweizerischen Alpen erstreckt, wahrscheinlich mit regionalen Unterbrechungen. B ergey greift etwas weiter aus und schreibt Zentraleuropa. Für Amerika wird Thioploca nicht genannt. Diese Schwefelbakterie dürfte nach den bisherigen Befunden kein Kosmopolit sein, wie es viele andere Schwefelbakterien sind. 2 . Der Schlamm ist das Wohnelement der Thioploca. Besonders im Bodensee findet sie unterhalb der kalkspendenden Charen‐Zone gute Lebensbedingungen, auch wegen des reinen H 2 S‐Gehaltes (kein Mischgasgeruch) und des gewiß nicht mangelnden Ammoniumsulfates als willkommene N‐Quelle. 3 . Die Fäden innerhalb der Gallert‐ (Schleim‐) Scheide üben durch Pressen beim Zusammenrücken der beweglichen Fäden einen radialen Druck aus, durch den das Stocken der Flüssigkeit in der Scheide vermieden und der Austausch mit dem Medium gefördert wird. Das unregelmäßige Wandern der Fäden läßt sich leicht beobachten. Die Zylindergestalt des Ganzen bleibt dabei unverändert, nur die inneren Schleimpartien folgen der wogenden Bewegung im Scheidenlumen. 4 . Thioploca ingrica scheut keinen etwas reicheren Gehalt des Mediums an Salzen, was bei den übrigen Arten zu gelten scheint. In den Salzwasserbeständen der ingrica ist deshalb bisher keine der übrigen Süßwasserarten angetroffen worden. 5 . Die Gattung harrt noch einer genaueren Abgrenzung der Arten und einer eingehenderen und wohlbegründeten Einordnung in das System. Dabei ist an besonders nahe Beziehung zu den Oscillatoriaceen zu denken, worauf in der Literatur schon mehrfach als eine schwierige Frage hingewiesen worden ist.

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