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23. Walter Tranquillini: Über den Einflufß von Übertemperaturen der Blätter bei Dauereinschluß in Küvetten auf dieökologische CO 2 ‐Assimilationsmessung
Publication year - 1954
Publication title -
berichte der deutschen botanischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.871
H-Index - 87
eISSN - 1438-8677
pISSN - 0365-9631
DOI - 10.1111/j.1438-8677.1954.tb00772.x
Subject(s) - physics , microbiology and biotechnology , chemistry , biology
Zusammenfassung Bei allen kontinuierlichen CO 2 ‐Assimilationsregistrierungen unter ökologischen Verhältnissen muß das Versuchsobjekt während des Meßzeitraumes dauernd in Küvetten eingeschlossen bleiben. Bei direkter Besonnung erwärmen sich die Pflanzen in den Küvetten stärker als frei exponierte Vergleichspflanzen. Die Überwärmung betrug bei Jungzirben im extremen Strahlungsklima des Hochgebirges maximal 25,4 d̀ C. Als höchste Blatttemperatur in der Küvette wurde 52,1 d̀ C gemessen. Die solchen Übertemperaturen ausgesetzte Pflanze reagiert mit Steilabfall der Netto‐Assimilation, die meist in CO 2 ‐Ausscheidung bei Licht übergeht. Wie der Verlauf der Brutto‐Assimilation zeigt, ist dieser Abfall auf die bei solchen Temperaturen stark erhöhte Atmung zurückzuführen. Es wurde versucht, die für natürliche Blattemperaturverhältnisse des Standortes geltende Netto‐Assimilation zu errechnen. Dabei stellte sich heraus, daß die Zirbe in 2000 m Seehöhe auch bei ungetrübter Strahlung stets maximal assimiliert und das Licht bis in den Bereich höchster Intensität zur Assimilationssteigerung ausnützen kann. Es wird eindringlich davor gewarnt, Assimilationsmessungen in voller Sonne bei Unkenntnis der Küvettentemperatur als standorttypisch zu deuten Versuche haben gezeigt, daß die Küvettenüberwärmung durch Filterung des ultraroten Strahlenanteils mit Hilfe des optischen Glases BG 21 (Schott), sowie durch Strömungsgeschwindigkeiten über 1/2 cm pro Sekunde in der Küvette weitgehend abgeschwächt werden kann