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15. Horst Drawert: Vitale Fluorochromierung der Mikrosomen mit Janusgrün, Nilblausulfat und Berberinsulfat *
Publication year - 1953
Publication title -
berichte der deutschen botanischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.871
H-Index - 87
eISSN - 1438-8677
pISSN - 0365-9631
DOI - 10.1111/j.1438-8677.1953.tb00115.x
Subject(s) - chemistry , microbiology and biotechnology , philosophy , gynecology , medicine , biology
VII. Zusammenfassung Janusgrün B (Diazingrün) ist in wässeriger Lösung, in hydrophoben Medien gelöst und im adsorbierten Zustand fluoreszenzfrei. Die rote Reduktionsstufe fluoresziert nur im adsorbierten Zustand mit rotem Farbton, und die stark lipoidlösliche farblose Reduktionsstufe fluoresziert sowohl in Wasser wie in hydrophoben Medien gelöst grüngelb. Die mit Janusgrün B vital gefärbten Oberepidermiszellen der Schuppenblätter von Allium cepa weisen bei genügender Sauerstoffzufuhr eine zarte blaue Chondriosomenfärbung auf. Nach Deckglasabschluß blaßt die Chondriosomenfärbung sehr schnell ab, und die Mikrosomen beginnen im UV intensiv weißgrün oder gelbgrün — je nach dem benutzten Sperrfilter — zu fluoreszieren. Sauerstoffzutritt bedingt eine sofortige Löschung der Mikrosomenfluoreszenz. Zum Unterschied der vitalen Mikrosomenfluorochromierung mit Nilblausulfat ist die mit Janusgrün B von der Lebenstätigkeit der Zelle abhängig. Berberinsulfat fluorochromiert bei Sauerstoffgegenwart vital die Chondriosomen goldgelb. Nach Deckglasabschluß erlischt die Chondriosomenfluoreszenz, und die Mikrosomen leuchten nach einiger Zeit in einem intensiven weißgrünen Fluoreszenzlicht. Sauerstoffzutritt bringt auch in diesem Fall die Mikrosomenfluoreszenz zum Erlöschen. Nach einer Behandlung mit Reduktionsmitteln wird die Lipoidlöslichkeit des Berberinsulfats stark erhöht. So geht im Ausschüttelversuch, der vorher bei einem entsprechenden pH‐Wert nicht öllösliche und nicht fluoreszierende Farbstoff nach der Behandlung quantitativ und mit gelber Fluoreszenz in die organische Phase (Olivenöl). Ein Deckglasabschluß bedingt durch die Lebenstätigkeit der Zellen eine Veränderung der benutzten Farbstoffe (Reduktion) und damit eine Änderung ihrer Verteilung in der Zelle. Die in den untersuchten Fällen auftretende Erhöhung der Lipoidlöslichkeit der Farbstoffe führt zu ihrer Anreicherung in den Mikrosomen. Ferner kann der Deckglasabschluß auch eine Änderung des Stoffwechsels der Zelle herbeiführen, was sich auch auf die Verteilung der Farbstoffe auswirken wird. Aus den beschriebenen Erscheinungen lassen sich aber keine Rückschlüsse auf bestimmte Reduktionsorte in der Zelle ziehen. Die einzelnen im Cytoplasma der Zwiebelzelle vorhandenen Einschlüsse können wie folgt unterschieden werden: Die Chondriosomen (Mitochondrien + Chondriokonten) sind charakterisiert durch eine Vitalfärbbarkeit bzw. Fluorochromierbarkeit mit Janusgrün B bzw. Berberinsulfat, die aber beide nur bei Sauerstoffgegenwart möglich sind. Bei Sauerstoffmangel erfolgt ein rasches Verblassen der Färbung bzw. Löschung der Fluoreszenz. Für die Mikrosomen ist kennzeichnend ihre elektive Fluorochromierbarkeit sowohl mit Nilblausulfat, die von der Sauerstoffspannung unabhängig ist, wie mit Janusgrün B und Berberinsulfat, die nur bei Sauerstoffmangel in Erscheinung tritt. Die Leukoplasten lassen sich im lebenden Zustand mit keinem der angeführten Farbstoffe färben oder fluorochromieren. Auf die Bedeutung der gefundenen Erscheinungen als zellphysiologische Methode für Fragen der außerkaryotischen Vererbung und für rH‐Bestimmungen wird hingewiesen. Der Deutschen Forschungsgemeinschaft gilt für die Unterstützung der Arbeiten mein besonderer Dank.

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