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9. R. Knapp und P. Thyssen: Untersuchungen über die gegenseitige Beeinflussung von Heilpflanzen in Mischkulturen
Publication year - 1952
Publication title -
berichte der deutschen botanischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.871
H-Index - 87
eISSN - 1438-8677
pISSN - 0365-9631
DOI - 10.1111/j.1438-8677.1952.tb00690.x
Subject(s) - art , gynecology , biology , medicine
Zusammenfassung Zur Untersuchung der gegenseitigen Beeinflussung von Pflanzenarten wurden Kombinationen von Artemisia abrotanum, Mentha piperita, Althaea officinalis, Inula helenium, Rubia tinctorum, Digitalis lanata und von Artemisia absinthium, Melissa officinalis, Marrubium vulgare, Atropa belladonna, Salvia officinalis und Echinacea purpurea untersucht Feststellungen der Anteile der Parzellen, die die einzelnen Arten nach eineinhalb Jahren besetzt hatten, ergaben sehr große Unterschiede in der Konkurrenzkraft und Ausbreitungsfähigkeit (Tab. 1). Die in den Kombinationen erreichten Flächenanteile wurden mit denen in den Reinkulturen der betreffenden Arten in Beziehung gesetzt (Tab. 2). Es zeigte sich, daß der von einer Art erreichte Deckungsgrad in erster Linie von der Konkurrenzkraft der anderen gleichzeitig auf derselben Parzelle wachsenden Art abhängt. Inwieweit die Konkurrenzkraft von Stoffausscheidungen abhängig sein könnte, wird diskutiert Ein Vergleich der bei den Kombinationen erreichten Gesamtdeckungsgrade, die als ein Maß für Stoffproduktion und Ausnutzung des Standortes durch die Pflanzen angesehen werden können, zeigt, daß in den meisten Fällen die Gesamtdeckungsgrade nicht mehr als 10% über oder unter denen der Reinkulturen liegen. Im einzelnen können die Verhältnisse recht unterschiedlich sein. Daraus ergibt sich, daß durch vorherige Versuche eingehend untersucht werden muß, ob eine Mischkultur wirklich fördernd wirkt, bevor sie im Anbau im größeren Umfange angewandt wird. Insgesamt ist jedoch bei den Kombinationen zweier Arten eine Erhöhung des Gesamtdeckungsgrades gegenüber den Reinkulturen festzustellen. Wenig fördernd oder gar nachteilig für den Gesamtdeckungsgrad sind in Kombinationen vor allem Artemisia‐Arten und einige Labiaten Bei der Höhenentwicklung sind innerhalb einer Art bei verschiedenen Kombinationen die Schwankungen sehr viel geringer als bei den Deckungsanteilen. Als Faktoren, die für die Konkurrenzkraft bedeutungsvoll sein könnten, wurde die relative Lichtintensität in der Region der Hauptblattentwicklung und als Ausdruck verschiedener bedeutsamer Eigenschaften die Bodenreaktion untersucht. Die relative Lichtintensität in der Hauptblattregion schwankt stark, ist jedoch mit Ausnahme von einigen konkurrenzschwachen Arten von relativ geringer Bedeutung. Die Bodenreaktion unterliegt geringen Schwankungen. Durch wenige Arten ist sie etwas herabgedrückt Der Blütenansatz hängt stärkstens von der relativen Lichtstärke in der Knospenregion ab. Nur bei Atropa belladonna und besonders bei Salvia officinalis scheinen auch andere Faktoren von größerer Bedeutung zu sein