z-logo
Premium
22. W. Döpp: Eine die Antheridienbildung bei Farnen fördernde Substanz in den Prothallien von Pteridium aquilinum (L.) Kuhn
Publication year - 1950
Publication title -
berichte der deutschen botanischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.871
H-Index - 87
eISSN - 1438-8677
pISSN - 0365-9631
DOI - 10.1111/j.1438-8677.1951.tb01498.x
Subject(s) - pteridium aquilinum , chemistry , art , gynecology , biology , medicine , botany , fern
Zusammenfassung1 . Aus den Prothallien von Pteridium aquilinum (Adlerfarn) gewonnene wässerige Auszüge enthalten eine Substanz (A‐Substanz), die, frischem Substrat zugesetzt bei auf diesem sich entwickelnden Vorkeimen von Pteridium aquilinum die Bildung von Antheridien fördert. 2 . Die A‐Substanz wird auch in das Kultursubstrat (Agar‐Agar) hinein ausgeschieden und kann aus diesem gewonnen sowie von Prothallien wieder aufgenommen werden. 3 . Die A‐Substanz ist nicht artspezifisch. Sie wird, dem Kultursubstrat beigemischt, nicht nur von Pteridium ‐Prothallien, sondern auch von Prothallien des Wurmfarns (Dryopteris Filix‐mas) aufgenommen und ruft bei diesen schon auf sehr frühen Entwicklungsstadien lebhafte Antheridienbildung hervor. 4 . Unter gewöhnlichen Kulturbedingungen bilden die Prothallien von D. Filix‐mas frühestens nach 6–8 Wochen Antheridien aus, bei Gegenwart von A‐Substanz schon etwa 10–14 Tage nach der Aussaat. 5 . Die Mindestmenge an Pteridium ‐Prothallien‐Frischgewicht, die für Antheridienbildung bei D. Filix‐mas notwendig ist, beträgt etwa 0,2 g für eine Petrischale mit 20 ccm Agar (= 1: 100). 6 . A‐Substanz ist in Wasser leicht löslich. Die Löslichkeit in Aether und Aceton ist gering. 7 . Der wässerige Auszug von Pteridium aquilinum ‐Prothallien bewirkt außer Förderung der Antheridienbildung in höherer Konzentration erhebliche Wachstumshemmungen. Ob diese durch die A‐Substanz oder durch eine oder mehrere andere Substanzen bedingt wird, bedarf noch der Untersuchung. Vorerst steht nur fest, daß nicht jede Wachstumshemmung bei Prothallien mit Antheridienbildung einhergeht. 8 . „Weibliche” Prothallien von Pteridium aquilinum enthalten, obwohl sie selbst keine Antheridien tragen, mehr A‐Substanz als „männliche” Prothallien bei gleichem Frischgewicht. 9 . Obwohl der wässerige Prothallien‐Extrakt von P. aquilinum sauer reagiert (pH = 4,5–6) und durch Erhitzen im Wasserbad seine Wirkung nicht verliert, wird durch Zusatz von Säure beim Extrahieren die A‐Substanz teilweise zerstört. Dagegen erweist sich alkalische Reaktion durch Ammoniakzusatz bei der Extraktion als nicht ungünstig. 10 . Heiße Salzsäure und heißes Wasserstoffsuperoxyd zerstören die A‐Substanz vollständig, heißes Ammoniumhydroxyd nur teilweise. Gegen Erhitzen im Wasserbad bei pH‐Werten von etwa 4,5–6 ist sie unempfindlich. 11 . Die A‐Substanz wird nach den bisherigen Ergebnissen nur von den Gametophyten gebildet, ist aber nicht im Sporophyten und anscheinend auch nicht in den ruhenden Sporen enthalten.Herrn Professor Dr. H. SCHMIDT danke ich für Gewährung von Arbeitsmöglichkeiten des Hygienischen Instituts der Universität Marburg.

This content is not available in your region!

Continue researching here.

Having issues? You can contact us here