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38. Rudolf Mansfeld: Die Nomenklatur im „Verzeichnis der Farn‐ und Blütenpflanzen des Deutschen Reiches.”
Publication year - 1942
Publication title -
berichte der deutschen botanischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.871
H-Index - 87
eISSN - 1438-8677
pISSN - 0365-9631
DOI - 10.1111/j.1438-8677.1943.tb00445.x
Subject(s) - philosophy , gynecology , medicine
Zusammeniassung Die botanischen Nomenklaturregeln, die dem Verzeichnis zugrunde gelegt sind, lösen die Frage der Schaffung einheitlicher, eindeutiger und unveränderlicher wissenschaftlicher Pflanzennamen auf Grund jahrhundertlanger Erfahrungen so folgerichtig und zweckentsprechend, wie sich das aus dem Problem selbst ergibt, und soweit, wie es die gegebenen Voraussetzungen möglich machen. Eine andere Lösung wäre nur denkbar, wenn man diese Gegebenheiten (z. B. die binäre Benennungsweise) beseitigen oder ändern würde, was unmöglich erscheint. Das Ziel ist aber mit den Regeln nur erreichbar, wenn alle Beteiligten unter Zurückstellung von Sonderwünschen und unter Verzicht auf unerfüllbare Ansprüche die Regeln unverändert anwenden. Es ist selbstverständlich, daß die Durchführung der erst 1930 geschaffenen Regelung manche Unbequemlichkeiten in der Übergangszeit mit sich bringt; sie werden dadurch, daß man sie betont, nicht geringer. Soweit sie aus Namensänderungen auf Grund der Prioritätsregel hervorgehen, werden sie um so schneller überwunden, je schneller man diese durchführt. Änderungen aus systematischen Gründen mußes aber geben, solange es eine systematische Forschung gibt. Kann die Botanik auf die mühsam gewonnene Regelung der Benennung nicht verzichten, so ist sie aber auch bemüht, anderen Wissenschaftszweigen, die Pflanzennamen verwenden, die Nomenklaturschwierigkeiten nach Möglichkeit zu erleichtern. Wollten diese Wissenschaften für sich eine Überwindung solcher Schwierigkeiten durch die Schaffung eigener Nomenklaturen versuchen, so würde sich das sehr bald als Scheinlösung herausstellen; die Verwirrung würde nur erhöht anstatt vermindert.