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22. F. Laibach: Wuchsstoffbildung mit Kohlehydratstoffwechsel (nach Versuchen mit Gurkenkeimlingen)
Publication year - 1941
Publication title -
berichte der deutschen botanischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.871
H-Index - 87
eISSN - 1438-8677
pISSN - 0365-9631
DOI - 10.1111/j.1438-8677.1941.tb00184.x
Subject(s) - philosophy , chemistry , microbiology and biotechnology , biology
Zusammenfassung Durch kurzfristige Beleuchtung ergrünter Kotyledonen älterer Gurkenkeimlinge, die man durch längere Verdunkelung wuchsstoffarm gemacht hat, lassen sich die Vorbedingungen schaffen für die Neubildung von Wuchsstoff bei erneuter Verdunkelung. Daraus wird geschlossen, daß enge Beziehungen zwischen der Wuchstoffbildung und dem Kohlehydratstoffwechsel bestehen. Durch Injektion folgender Substanzen in Hungerkotyledonen kann Wuchsstoffbildung ausgelöst werden: d‐Glukose, d‐Fructose, d‐Galaktose; Saccharose; Raffinose; Glycerin. Es sind dies die gleichen Stoffe, die in Blättern Stärkebildung verursachen. Es wird angenommen, daß Wuchsstoff aus dem bei der Hydrolyse der Polysaccharide entstehenden Zucker gebildet wird. Bei der Abhängigkeit seiner Bildung von dem Stärke‐Zucker‐Gleichgewicht kommen als Entstehungsort in erster Linie die Plastiden in Betracht. Dort wird im Lichte seine Bildung infolge der Polymerisation des Zuckers zu Stärke gehemmt, bei Herabsetzung der Lichtintensität durch die Hydrolyse der Stärke gefördert. Ob eine Inaktivierung des Zuckers durch Licht unter Beteiligung von Pflanzenpigmenten als Sensibilisatoren stattfindet, müßte nunmehr erneut geprüft werden. Sie könnte nur in den Plastiden vor sich gehen. Eine Unterscheidung von frei beweglichem und gebundenem Wuchsstoff ist hinfällig.