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13. C. Regel: Über die Grenze zwischen Mittelmeergebiet und Mitteleuropa in Griechenland
Publication year - 1940
Publication title -
berichte der deutschen botanischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.871
H-Index - 87
eISSN - 1438-8677
pISSN - 0365-9631
DOI - 10.1111/j.1438-8677.1940.tb00562.x
Subject(s) - philosophy , physics , humanities
E. Zusammenfassung Aus vorliegendem ist ersichtlich, daß auch das östlich der Chalkidice liegende Gebiet zum Mediterrangebiete gehört. Die Grenze gegen Mitteleuropa ist gezackt und offenbar durch das Relief der Grenzgebirge, des Rhodope und des Belasica‐Gebirges bestimmt. Es handelt sich übrigens nicht um eine Grenze, sondern um einen Grenzsaum, in welchem die immergrünen Vereine der Macchia immer stärker durch sommergrüne Gehölze durchsetzt werden, bis erstere schwinden und an ihre Stelle ein Shibljak tritt. Unter Shibljak verstehen wir bekanntlich die aus sommergrünen Sträuchern zusammengesetzten Gebüsche der mediterranen und angrenzenden Länder. Siehe auch die Ausführungen bei ADA‐MOVIO (1909, pag. 157). Da jedoch diese Bezeichnung nur ein in Serbien und Mazedonien gebrauchter, also auf der Balkanhalbinsel gebräuchlicher Volksname ist, so müßten wir nur die sommergrünen Gebüsche der Ostmediterranis als Shibljak bezeichnen. Es handelt sich ohne Zweifel um Vereine, die durch Einwirkung von Mensch und Tier aus sommergrünen Wäldern entstanden sind, und da diese der Trockenwaldstufe eigen sind, so ist der Shibljak in dieser Stufe verbreitet, d. h. dort, wo die Macchia durch die sommergrünen Wälder abgelöst wird. Da aber die Elemente des Trockenwaldes, wie z. B. viele sommergrüne Eichen, Carpinus orientalis u. a., auch in die Stufe der Macchia hinabreichen, so begegnen wir im Grenzsaum Vereinen aus immergrünen Gehölzen mit größerer oder geringerer Beimischung von sommergrünen Sträuchern. Dies ist z. B. in den Gebirgen des balkanisch‐mediterranen Typus häufig der Fall, aber auch weiter südlich, wie im nördlichen Pindus, kommen in dem oberen Teile der Macchia‐stufe häufig Carpinus orientalis und sommergrüne Eichen vor. Hierher gehört das von STOJANOFF und JORDANOFF (1. c. pag. 154) beobachtete Vorkommen von Shibljak in dem die Thessa‐lische Ebene im Süden begrenzenden Gebirge. Aber auch nach Norden hin treten in der Macchia in immer größerer Menge sommergrüne Gehölze auf, wie z. B. an der Meeresküste zwischen Stratoniki und Stavros und in den Macchien im Grenzsaum zwischen dem Mittelmeergebiet und Mitteleuropa. Noch weiter im Norden tritt dann an Stelle der Macchia der reine Shibljak auf. Shibljakartig sind ferner die Bestände der sommergrünen Gehölze, die einen Bestandteil der Macchia bilden, wie Cercis siliquastrum, Paliurus aculeatus u. a. Letzterer scheint allerdings sein Optimum im Grenzsaum zwischen Mittelmeergebiet und Mitteleuropa und im südlichen Teile des mitteleuropäischen Gebietes zu haben. Die Macchia im Grenzsaum zwischen beiden Gebieten ist eine verarmte Macchia, eine Pseudomacchia, im Sinne von ADA‐MOVIO (1. c). Vorherrschend ist immer Quercus coccifera . Nur in den Küstengegenden tritt die Macchia in ihrer ganzen Formenfülle auf, wie zwischen Stratoniki und Stavros und auf Thasos im Pinus bruttia‐ Wald. Weiter nach Osten hin scheinen auf den Ebenen von Xanthi und Komotini nur die überreste einer verarmten (d. h. ADAMOVIOS Pseudomacchia) Macchia vorhanden zu sein und in immer größerer Menge die sommergrünen Eichen aufzutreten. Bei Alexandrupolis tritt der Trockenwald und damit Mitteleuropa in der Form des Quercetum macrolepis und anderer Querceta bis an die Küste heran, die Macchia scheint hier am Meere zu fehlen. Ob hier das Mittelmeergebiet das Festland erreicht, kann ich nicht entscheiden, jedenfalls aber gehört die unweit gelegene Insel Samothrake zum Mittelmeergebiete. Würde sich die Zugehörigkeit des Küstenhofes von Alexandrupolis und des Evros (Maritza)‐Tales zu Mitteleuropa bestätigen, so hätten wir es mit einer auffallenden Analogie mit dem nordwestlichen Teile des ägeischen Meeres zu tun, wo südlich von Thessaloniki das mitteleuropäische Gebiet ebenfalls bis an die Meeresküste reicht und das Mittelmeergebiet höchstens den äußersten Küstensaum berührt. Über die Gebirge des östlichen Mazedoniens und des westlichen Thraziens fehlen nähere Untersuchungen. Sie scheinen aber nach den vorliegenden Angaben (SCHULTZE 1937, RECHINGER) dem balkanisch‐mediterranen Gebirgstypus anzugehören, sie gehören also zum Mittelmeergebiet. Dies ist jedenfalls mit dem Pangäon der Fall.

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