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5. E. Rouschal und S. Strugger: Der fluoreszenz‐optisch‐histochemische Nachweis der kutikulären Rekretion und des Salzweges im Mesophyll
Publication year - 1940
Publication title -
berichte der deutschen botanischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.871
H-Index - 87
eISSN - 1438-8677
pISSN - 0365-9631
DOI - 10.1111/j.1438-8677.1940.tb00549.x
Subject(s) - microbiology and biotechnology , chemistry , physics , biology
Zusammenfassung1 . Der Porennachweis durch die histochemisch‐fluoreszenzoptische Festlegung des Berberinsulfataustrittes aus den submikroskopischen Poren der Pflanzenoberfläche wurde in umgekehrter Form als Nachweis für die kutikuläre Rekretion des KCNS, welches durch den Transpirationsstrom in Blätter eingeführt wurde, ausgebaut. 2 . Es ergab sich, daß sowohl das Berberinsulfat als auch das KCNS an der Oberfläche von Drüsen‐ und Deckhaaren sowie an den Kutikularleisten der Stomata austreten können. 3 . Nachdem das KCNS mittels des Transpirationsstromes durch den Blattstiel in Blätter von Viola tricolor eingeführt wurde, konnte an dem bloßgelegten Mesophyll das KCNS in großer Menge streng lokalisiert in den Membransystemen mit Hilfe des Berberinsulfat‐Glukose‐Gelatine‐Nachweises fluoreszenzoptisch beobachtet werden. Das Salz wird also vom Leitbündel biszur Blattoberfläche ebenso wie das Wasser und wie bisher verwendete Fluoreszenzindikatoren mit großer Geschwindigkeit in den Membransystemen durch den Transpirationsstrom verteilt. 4 . Eine experimentelle Prüfung der Stichhaltigkeit unserer Methodik ergab, daß die Anwesenheit von KCNS sowohl in der Membran wie auch im Protoplasten durch unser Vorgehen in gleicher Weise nachgewiesen werden kann. Modellversuche an lebenden Zellen ergaben, daß unbeschädigte Zellen für hypotonische KCNS‐Lösungen eine äußerst geringe Intrabilität besitzen. 5 . Es kann somit als sicher angenommen werden, daß jede Parenchymzelle von einem Nährsalzstrom (Transpirationsstrom) umgeben ist und daß die kutikuläre Rekretion nur diejenigen Salzmengen betrifft, welche von dem lebenden Protoplasten nicht aufgenommen werden. Unabhängig von der Permeabilität der Protoplasten erscheint so ein rascher Sa1ztransport durch das Parenchymgewebe möglich.