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4. Wilhelm Troll: Zur Deutung des Blütenbaues fossiler Articulatales
Publication year - 1933
Publication title -
berichte der deutschen botanischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.871
H-Index - 87
eISSN - 1438-8677
pISSN - 0365-9631
DOI - 10.1111/j.1438-8677.1933.tb01019.x
Subject(s) - philosophy , gynecology , physics , microbiology and biotechnology , biology , medicine
Zusammenfassung1 . Fälle „serialer Spaltung” von Blattorganen haben sich bisher an rezenten Pflanzen nicht nachweisen lassen. Man wird deshalb mit diesem Begriff auch nicht bei der Erklärung der Gestaltungsverhältnisse fossiler Reste arbeiten dürfen, von denen hier die Blüten bzw. Sporophylle verschiedener Articulaten behandelt wurden. 2 . Eine Reihe fossiler Articulaten ist dadurch ausgezeichnet, daß in ihren Blüten neben fertilen Blattorganen auch sterile vorkommen. Wo sterile und fertile Organe regelmäßig miteinander abwechseln, scheinen letztere aus der Basis der sterilen Brakteen hervorzugehen. Es entsteht der Eindruck “serialer Spaltung” eines Organs in einen sterilen und fertilen Abschnitt. 3 . Für die theoretische Auffassung der “serialen Spaltung” von Wichtigkeit ist, daß sie nur von solchen Articulaten bekannt ist, deren Blattwirtel sowohl in der vegetativen Region wie in der Blüte in Superposition stehen. 4 . Kommen in einer Blüte, in welcher in akropetaler Reihenfolge Wirtel steriler und fertiler Blattorgane regelmäßig abwechseln, die Internodien zwischen sterilen und fertilen Wirtein nicht zur Entwicklung, so bleiben letztere den Brakteenwirteln jeweils dicht genähert, während zwischen fertilen und sterilen Wirtein verlängerte Internodien vorhanden sind. In Verbindung mit Superposition der Wirtel ergibt das ein von H irmer auf “seriale Spaltung” jeweils eines Organs zurückgeführtes Stellungsverhältnis der sterilen und fertilen Glieder benachbarter Blattwirtel. Die Erscheinung der “serialen Spaltung” der Blütenorgane kann somit als Funktion des Internodiumwachstums betrachtet werden. 5 . Da “seriale Spaltung” der Blattorgane sich weder bei den Articulaten noch sonst irgendwo nachweisen läßt, kommt der Vorgang auch für die Erklärung der Schuppenbildung am weiblichen Coniferenzapfen nicht in Frage. Diese steht nach wie vor zur Diskussion.