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23. Alb. Frey‐Wyssling: Vergleich zwischen der Ausscheidung von Kieselsäure und Kalziumsalzen in der Pflanze
Publication year - 1930
Publication title -
berichte der deutschen botanischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.871
H-Index - 87
eISSN - 1438-8677
pISSN - 0365-9631
DOI - 10.1111/j.1438-8677.1930.tb00638.x
Subject(s) - chemistry , microbiology and biotechnology , philosophy , biology
Zusammenfassung1 . In der Bevorzugung und Benützung derselben Gewebe, identischer Zellgruppen und gleicher Ausscheidungsweisen beim Niederlegen von Kieselsäure und Kalziumsalzen in den Zellen der Pflanze äußert sich eine weitgehende Homologie. 2 . Das stellvertretende Vorkommen von Kieselsäure und Kalziumsalzen (Verkieselung und Verkalkung der Zellwände, Kieselkörper und Kalziumoxalat Gefäß‐begleitender Zellreihen), sowie agrogeologische Überlegungen, die zeigen, daß der Pflanze durch das Bodenwasser in den warmen Zonen unnötige Kieselsäure und in fast allen Klimaten stets überschüssiges Kalzium geboten wird, spricht für eine Analogie der physiologischen Bedeutung dieser beiden mineralischen Ausscheidungsprodukte. 3 . Falls das Karbonat des ausgeschiedenen kohlensauren Kalkes nicht aus der Pflanze stammt, sondern als Bikarbonat aus dem Boden aufgenommen wird, kann das Kalziumkarbonat der Pflanze als Defäktionsprodukt aufgefaßt werden, das in ähnlicher Weise wie die Kieselsäure durch Konzentration und Dehydration (unter Abspaltung von CO 2 ) ausgeschieden wird. 4 . Die Oxalsäure ist ein Stoffwechselprodukt der Pflanze. Der organische Teil der Kalziumoxalatausscheidungen ist daher als Exkret aufzufassen; physiologisch wichtiger ist aber wahrscheinlich die Ausscheidung des mineralischen Kalziums, das wie die Kieselsäure weder assimiliert noch in den Stoffwechsel einbezogen worden ist.