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64. K. Stern und E. Bünning: Über die tagesperiodischen Bewegungen der Primärblätter von Phaseolus multiflorus
Publication year - 1929
Publication title -
berichte der deutschen botanischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.871
H-Index - 87
eISSN - 1438-8677
pISSN - 0365-9631
DOI - 10.1111/j.1438-8677.1929.tb01646.x
Subject(s) - physics , philosophy
Zusammenfassung der Ergebnisse1 . Wenn die Temperatur in der Nacht einige Grade höher ist als am Tage, so verlaufen die tagesperiodischen Bewegungen der Dunkelpflanzen von Phaseolus umgekehrt, d. h. die Tagstellung wird in der Nacht, die Nachtstellung am Tage erreicht. 2 . Wenn der Abstand zweier aufeinander folgender Temperatur‐maxima bzw. ‐minima nicht 24, sondern nur 16 Stunden beträgt, so erfolgen auch die Bewegungen nicht in 24 stündigem, sondern in nur etwa 16 stündigem Rhythmus. 3 . Geringe Temperaturschwankungen (ca. 1° oder noch weniger), die in 1 — 2 Stunden ausgeführt werden, bedingen oft synchron mit ihnen verlaufende Blattbewegungen. Diese Bewegungen sind anderer Natur als die durch 16‐ bzw. 24stündigen Temperaturwechsel beeinflußten tagesperiodischen Bewegungen, bei letzteren beträgt nämlich die Reaktionszeit mehrere Stunden. 4 . STOPPELs Angabe (1916, S. 622), daß Temperaturschwankungen von 1–2° keinen Einfluß auf die Bewegungen haben, ist für unsere Versuchsbedingungen nicht zutreffend. 5 . Es besteht eine sehr weitgehende übereinstimmung zwischen der Beeinflussung der Bewegungen durch Lichtwechsel und durch Temperaturwechsel. 6 . Unsere Versuchsergebnisse zeigen, daß bei Dunkelversuchen mit Phaseolus , bei denen zwischen Tag‐ und Nachttemperatur regelmäßig Differenzen von einigen Graden auftreten, die Temperatur als regulierender Faktor für die zeitliche Verteilung von Tag‐ und Nachtstellungen wirkt, so daß z. B. bei gewöhnlichem Temperaturwechsel die von STOPPEL aufgefundene Verteilung der Senkungs‐maxima auftritt. Sie weisen darauf hin, daß für diese regulierende Wirkung möglicherweise bereits ein Temperaturunterschied von ½° genügt und die Temperatur der gesuchte „unbekannte” Faktor ist.Die vorliegende Arbeit wurde ausgeführt mit Unterstützung der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft, der wir unseren aufrichtigsten Dank aussprechen. Ferner fühlen wir uns zu großem Dank verpflichtet gegenüber Herrn Prof. Dr. DESSAUER, Direktor des Universitäts‐Institutes für physikalische Grundlagen der Medizin, für sein tätiges Interesse und die stete Förderung der Arbeit. Schließlich möchten wir Herrn Prof. STRASBURGER, Direktor des Universitäts‐Institutes für physikalische Therapie, für freundliche überlassung von Arbeitsraum, sowie Herrn Oberarzt Dr. HAPPEL, der uns stets bereitwilligst mit Hat und Tat unterstützte, bestens danken.

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