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49. Georg Borissow: Weiteres über die Rasdorskyschen Körperchen
Publication year - 1928
Publication title -
berichte der deutschen botanischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.871
H-Index - 87
eISSN - 1438-8677
pISSN - 0365-9631
DOI - 10.1111/j.1438-8677.1928.tb00343.x
Subject(s) - andropogon , sorghum , botany , humanities , biology , art , ecology
Kurze Zusammenfassung Bei erneuten Untersuchungen hat sich meine Vorstellung vollauf bestätigt, nach der die Kieselkörperchen in der Wurzelendodermis bei Andropogoneen als stiellose Kieselcystolithen aufzufassen sind. Diese Körperchen will ich, wie früher (14, 15), mit dem Namen von Professor R asdorsky benennen, denn seine Beobachtung, daß die Kieselkörperchen bei Andropogon saccharatus Kunth auffälligerweise an Schrauben erinnern, hat mir den Anlaß zu den Arbeiten gegeben, welche die von K linge ausgeführten Beobachtungen wohl nicht unwesentlich erweitern und vervollständigen. Den Bau und die Entwicklungsgeschichte der R asdorsky schen Körperchen habe ich diesmal für die Wurzelendodermis von fünf weiteren Arten von Andropogoneen untersucht und beschrieben; das sind: Andropogon argenteus Ell., Andropogon halepensis Brot., Sorghum vulgare Pers. var. sudanensis, Andropogon formosus Klotzsch. und Eulalia japonica Trin. Die R asdorsky schen Körperchen habe ich auch an der Peripherie der Wurzeln von Sorghum vulgare Pers. var. sudanensis und von Andropogon halepensis Brot. gefunden, und zwar in einer Zellenschicht, die ihrem Bau nach in hohem Grade an eine invers gestellte Endodermis erinnert; diese Schicht stellt die Exodermis bzw. den nächst tiefer von dieser liegenden Zellenring dar. Die R asdorsky schen Körperchen wurden von mir auch in den Rhizomen von Andropogon halepensis Brot. beobachtet, und zwar in den Zellen der endodermisartigen Scheiden von Gefäßbündeln. R asdorsky sche Körperchen habe ich auch in den Luftwurzeln von Andropogon formosus Klotzsch. beobachtet, d. i. in solchen den Stengelknoten entspringenden Nebenwurzeln, die den Boden noch nicht berühren; auch in unterirdisch angelegten Wurzeln, die noch nicht aus dem Knoten hervorgetreten waren, habe ich die Körperchen beobachtet. Bei Andropogon formosus Klotzsch. beobachtete ich unter anderem eine gallertartige Scheide an den oberirdischen Teilen aller Wurzeln; die Scheide enthält eine Menge verschiedenartiger Mikroorganismen. — Leider weiß ich nicht, ob meine Beobachtung für diese Grasart neu ist. Es ist mir eine angenehme Pflicht, Herrn Professor R asdorsky meinen aufrichtigsten Dank zu sagen, in dessen Laboratorium die vorliegende Untersuchung ausgeführt wurde. Möge diese Arbeit meinem Lehrer eine gewisse Befriedigung am Tage seiner zehnjährigen Tätigkeit (November 1918 bis November 1928) an der Landwirtschaftlichen Hochschule Wladikawkas gewähren.