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54. F. Boas und F. Merkenschlager: Reizverlust, hervorgerufen durch Eosin
Publication year - 1925
Publication title -
berichte der deutschen botanischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.871
H-Index - 87
eISSN - 1438-8677
pISSN - 0365-9631
DOI - 10.1111/j.1438-8677.1925.tb00901.x
Subject(s) - eosin , art , medicine , staining , pathology
Zusammenfassung Eosin führt noch in der Verdünnung 1: 640 000 bei Keimwurzeln von Gerste eine Aufhebung der üblichen geotropisch orientierten Wachstumsrichtung herbei, ohne daß das Wachstum der Wurzeln gehemmt wird. (Reizverlust neben Weiterlauf des Wachstums.) Die Irrichtungen der Wurzeln streben nach allen Teilen des Raums und geben dem Keimbild ein wunderliches Aussehen. Neben diesen rein passiv zustande gekommenen Richtungen treten noch aktive Krümmungen auf (negativer Chemotropismus). Zur Auslösung des Eosinphänomens genügt ferner schon eine kurze Badedauer der Samen in Eosin (2½ Stunden bei einer Konzentration von 1: 10 000 bei Verwendung von Gerste). Eine Schädigung durch stärkere Eosingaben wird erst nach einigen Tagen an der Wurzelspitze sichtbar. Die beschriebenen Erscheinungen treten am besten im Dunkeln oder bei abgeschwächtem Licht auf und haben mit einer photodynamischen Wirkung des Eosin nichts zu tun. Fluorescein wirkt ungleich schwächer als Eosin. Andere Bromverbindungen als Eosin, die zum Reizverlust führen, konnten bis jetzt nicht ausfindig gemacht werden. Von den geprüften Farbstoffen erreichte keiner die spezifische Wirkung des Eosins. Bei dem giftigen Methylviolett verbindet sich der Reizverlust mit einer erheblichen Schwächung des Wachstums, so daß die Wurzeln Verzerrungen erleiden.

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