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9. Daniel Fehér: Untersuchungen über den Abfall der Früchte einiger Holzpflanzen
Publication year - 1925
Publication title -
berichte der deutschen botanischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.871
H-Index - 87
eISSN - 1438-8677
pISSN - 0365-9631
DOI - 10.1111/j.1438-8677.1925.tb00848.x
Subject(s) - chemistry
Zusammenfassung der Resultate1 . Die eigentliche Abtrennung der reifen Früchte der untersuchten Holzpflanzen wird durch die Tätigkeit infolge sekundärer Zellteilungen entstandener Trennungsschichten bewirkt. Die Abtrennung erfolgt durch Abrundung und Lösung der Zellwände dieser Schicht. Das Abwerfen der zusammengesetzten Fruchtstände erfolgt in der Weise, daß zuerst die Früchte und dann erst die Tragachsen losgelöst werden. Bei zusammengesetzten Fruchtständen kommt es daher oft zur Ausbildung von 2–3 Trennungsschichten. 2 . Bei Carpinus, Ulmus, Salix, Populus, Pirus, Fraxinus, Tilia, Robinia, Gleditschia und Rosa werden die Früchte mit ihrem Stiel, bei Prunus, Aesculus und Acer ohne Tragstiel abgeworfen. 3 . Bei Quercus, Castanea und Fagus lösen sich die eigentlichen Früchte (Eicheln) von der Cupula ohne sekundäre Trennungsschichten im Wege einer organischen Gewebedifferenzierung, worauf die Cupula mit ihrem Stiel durch eine sekundäre Trennungsschicht abgeworfen wird. 4 . Die Trennung der Samen der Ahornarten und die Zweiteilung des Fruchtstieles der Weißbuche geht der Länge nach in einem stark differenzierten, jedoch aus primären Zellen bestehenden Trennungsgewebe durch die Loslösung der Zellwände vor sich. 5 . Bei Früchten, deren Fruchtreife erst im Spätherbst erfolgt, so bei Fagus, Carpinus, Acer, Castanea, Aesculus, Rosa canina, Robinia, Tilia, Gleditschia , wo daher die Elemente der Gefäßbündel bereits stark verdickt und verholzt sind, kann die Trennungsschicht dieselben nicht mehr abtrennen. Sie bleiben längere Zeit hängen und werden erst durch das Periderm und durch die mechanische Einwirkung des Windes abgetrennt. 6 . Die Trennungsschicht wird gewöhnlich nach dem Abfall der abgetrennten Organe geteilt und die Hälfte bleibt an der Abtrennungsfläche zurück. In den durch die Abtrennung bloßgestellten Wundflächen, sowie in den abgestorbenen Fruchtstielen und Achsen der Fruchtstände könnte ich starke Gerbstoffinfiltration nachweisen. Die Wundstellen verkorken und verholzen bald (Metakutisierung [XIII]) und werden durch das neu entwickelte Periderm bald vernarbt.Weitere Untersuchungen, die den gleichen Vorgang bei anderen Laubhölzern und den Koniferen sowie die physiologischen Verhältnisse des Vorganges klären sollen, sind im Gange.