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6. N. Cholodny: Zur Morphologie der Eisenbakterien Gallionella und Spirophyllum
Publication year - 1924
Publication title -
berichte der deutschen botanischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.871
H-Index - 87
eISSN - 1438-8677
pISSN - 0365-9631
DOI - 10.1111/j.1438-8677.1924.tb00774.x
Subject(s) - chemistry , humanities , microbiology and biotechnology , art , biology
Zusammenfassung1 . Samtliche Bildungen, welche von verschiedenen Verfassern unter den Bezeichnungen Gallionella, Spirophyllum u. dgl. beschrieben worden sind, bestehen ausschließlich aus in Salzsäure löslichen Eisenoxydverbindungen, enthalten nie Protoplasma und stellen bloß Produkte der Lebenstätigkeit von Mikroorganismen dar, deren Zellen bislang von niemandem beobachtet wurden. 2 . Gallionella ferruginea in unverletztem Zustand hat die Form eines dichotomisch verzweigten Bäumchens, dessen einzelne Teile eine beträchtliche Länge erreichen und aus schraubenartig gewundenen Bändern bestehen. An den Enden der Åste dieses Bäumchens befinden sich Zellen. Sie sitzen hier entweder einzeln und haben in diesem Fall eine nierenartige Form (1,2 × 0,5 μ), oder zu zwei und sind dann mehr oder weniger kokkenförmig (0,6 × 0,5 μ). Erstere stellen ein erwachsenes Stadium dar, letztere ein junges, welches aus den nierenförmigen Zellen durch Teilung entsteht. Bald nach der Teilung fangen die Zellen an sich voneinander zu trennen, und jede von ihnen erzeugt einen neuen selbststandigen Ast. 3 . Gallionella minor ist nach demselben Typus gebaut, unterscheidet sich aber durch geringere Dimensionen des Bäumchens, durch einen etwas abweichenden Bau der Åste und einige andere nebensächliche Merkmale. 4 . Beide Formen erinnern dem allgemeinen Bauplan nach an gewisse Flagellaten. Ihre Zellen charaliterisieren sich durch eine mehr oder weniger scharf ausgeprägte morphologische und physiologische Polarität.