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MISSBRAUCH VON BENZODIAZEPINDERIVATEN BEI ALKOHOLKRANKEN *
Author(s) -
KRYSPINEXNER K.
Publication year - 1966
Publication title -
british journal of addiction to alcohol and other drugs
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 2.424
H-Index - 193
eISSN - 1360-0443
pISSN - 0007-0890
DOI - 10.1111/j.1360-0443.1966.tb04941.x
Subject(s) - gynecology , medicine
Zusammenfassung —Seit der Einführung der Benzodiazepine in die psychiatrische Therapie wurden diese Substanzen im weiten Bereich zur Therapie von Alkoholkranken verwendet. Um festzustellen welche Suchtgefährdung diese Substanzen beinhalten. wurden 491 ambulant behandelte Alkoholiker in der Alkoholabstinenz in dieser Hinsicht einer genauen Untersuchung unterzogen. 111 dieser Patienten waren auf Chlordiazepoxyd und 302 auf Diazepam eingestellt. Über die dabei beobachteten Fälle von Sucht und Mißbrauch wird berichtet. wobei ein Fall von Chlordiaz‐epoxydmißbrauch und ein Fall von Diazepamsucht mit einem schweren Entziehungssyndrom ausführlich beschrieben werden. Es wird auf den zum Unterschied von der Barbituratsucht und Alkoholsucht unterschiedlichen Mechanismus des Tranquilizer‐Mißbrauches hingewiesen. Die selbstaggressiven Tendenzen, die dazu führen sind geringer ausgeprägt. Den Tranquilizern fehlt die primär euphorisierende Wirkung. Die klinischen Bilder der Suchtfälle erreichen nicht den Schweregrad der Barbituratsucht. Die Rückbildung der Ausfallserscheinungen geht wesentlich rascher vor sich und ist in allen Fällen vollständig. Es besteht daher keine Kontraindikation zur Verwendung der Benzodiazepine bei den an sich suchtgefährdeten Alkoholkranken, doch ist eine regelmäßige ärztliche Kontrolle, der unter Benzodiazepinmedikation stehenden Patienten erforderlich. Polytoxikomane sollten nicht mit Tranquilizern behandelt werden.

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