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Die essayistische Methode Max Rychners und die Kulturkritik Walter Benjamins
Author(s) -
Leśniak Sławomir
Publication year - 2004
Publication title -
orbis litterarum
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.109
H-Index - 8
eISSN - 1600-0730
pISSN - 0105-7510
DOI - 10.1111/j.0105-7510.2004.00801.x
Subject(s) - philosophy , humanities , art
Die vorliegende Arbeit lässt die essayistische Weltbewältigung Max Rychners und die dialektische Kulturbetrachtung Walter Benjamins in einem Verhältnis erscheinen, in dem die Wesensunterschiede ihrer Denkform, und ihre von Grund auf anders geartete Behandlung der Sprache zum Vorschein kommen. So offenbart sich das Dichterische bei Benjamin vor allem im Bildhaften und Sinnlichen der Metapher. Das Bild wird von ihm in den Dienst des Gedankens gestellt, woraus sich die aphoristische Satzbildung seiner Prosa ergibt. Rychners ,,verstehende Denkmethode“ dagegen gewinnt ihre Evidenz aus dem Widerspiel, das sich in ihr zwischen dem Reflexiven und dem Epischen vollzieht. Die epische Form der Anekdote schafft die dichterische Verwandlungskraft seiner Essays. Die Überlegungen der Arbeit begegnen dem Gedanken Benjamins, der auch die moderne deutsche Essayistik kennzeichnet, von der Unmöglichkeit und der Unzeitgemäßheit der Erzählung in der Prosa, die seit eh und je ein wesentliches Stilelement des klassischen Essays war. Im Lichte der Analysen erweist sich Rychners Methode des Verstehens nicht als ,,vorkritisch“, als diejenige, die ,,dem Anruf der Zeit“ entgeht. Sie stellt sich dar als eine andere Form der Kritik, für die das Verstehen nicht nur ein intellektueller Akt ist, sondern ,,ein bereitwilliges freies Mitschwingen, ein Mitvollziehen geistig‐seelischer Vorgänge.“

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