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Der blinde Spiegel. Überlegungen zu Walter Benjamins Kafka‐Exegese
Author(s) -
Erbertz Carola
Publication year - 2004
Publication title -
orbis litterarum
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.109
H-Index - 8
eISSN - 1600-0730
pISSN - 0105-7510
DOI - 10.1111/j.0105-7510.2004.00800.x
Subject(s) - philosophy
Walter Benjamins Lektüre des Werkes von Franz Kafka bewegt sich zwischen den Polen der materialistischen Geschichtsphilosophie und der Mystik. Diese Konstellation steht im Widerspruch zu dem von Benjamin postulierten werkimmanenten Ansatz und zerstört dessen methodischen Ertrag. Denn wenngleich Benjamin sich von einer theologischen Ausdeutung distanziert und daher die Sinnverweigerung der textuellen Strukturen erkennt, so akzeptiert seine dialektische Perspektive die Kafkasche Negativität nicht als solche, sondern stellt sie in die Erwartung von Umschlägigkeit. Deshalb ist seiner Exegese vorzuwerfen, dass sie die ästhetisch relevante Leerstelle des von Benjamin richtig diagnostizierten Ichverlust Kafkas mit einer metaphysischen Medialität auflädt, die nicht mit dem Widerstand der behandelten Texte gegen jedwege Teleologie zu vereinen ist.

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