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THE UNRELIABLE PERPETRATOR: NEGOTIATING NARRATIVE PERSPECTIVE AT MUSEUMS OF THE THIRD REICH AND THE GDR
Author(s) -
Dixon Michaela
Publication year - 2017
Publication title -
german life and letters
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.1
H-Index - 12
eISSN - 1468-0483
pISSN - 0016-8777
DOI - 10.1111/glal.12149
Subject(s) - dictatorship , narrative , visitor pattern , sociology , perspective (graphical) , ideology , german , empathy , politics , humanities , media studies , aesthetics , art history , art , history , political science , psychology , visual arts , law , social psychology , literature , archaeology , computer science , democracy , programming language
Museum exhibitions and memorial sites associated with Third Reich and GDR history present a unique set of historical, ethical, and curatorial challenges concerned with the representation and narration of the National Socialist and SED dictatorships from the perspective of the Gestapo, SS, and Stasi perpetrators. By developing an interpretive framework for analysing narrative perspective in memory narratives of the Third Reich and the GDR, this article explores precisely how the perpetrator perspective is constructed by the various forms of communication media and display strategies employed by a range of different state‐funded and private museums, from perpetrator sites to museums of everyday life in the GDR. I suggest that the perpetrator perspective, even more than the victim perspective, enables a particularly immersive visitor experience and comprehensive understanding of the German dictatorships by presenting narratives of the National Socialist and GDR past within an approximation of their original ideological and socio‐political contexts, and exposing the attitudes and behaviours of the secret police. I also examine how museums offset the effects of this perpetrator perspective by simultaneously employing distancing strategies which identify the perpetrator as an unreliable narrator, and thus aim to preclude uncritical identification and empathy with the perpetrators, prompting the visitor instead to question and challenge the perpetrator's world view and account of events. Die Ausstellungen und Gedenkstätten, die sich mit den Tätern des Dritten Reiches und der DDR befassen, stellen eine spezifische Herausfordering dar. Indem sie die Darstellung und Erzählung der nationalsozialistischen und ostdeutschen Diktaturen aus der Perspektive der Gestapo‐, SS‐ und Stasi‐Täter thematisieren, werfen sie besondere historische, ethische und kuratorische Fragen auf. Dieser Artikel entwirft einen Interpretationsrahmen für die Analyse von Erzählperspektiven in den Erinnerungserzählungen des Dritten Reiches und der DDR und untersucht im Detail, wie eine Reihe von unterschiedlichen, staatlich finanzierten und privaten Museen, von Täterorten bis hin zu Museen des Alltags in der DDR, verschiedene Formen von Kommunikationsmedien und Aussstellungsstrategien einsetzen, um diese Täterperspektive darzustellen. Ich komme zu dem Schluss, dass die Verwendung der Täterperspektive, noch mehr als die Verwendung der Opferperspektive, einem umfassenden Besuchererlebnis und einem tieferen Verständnis der deutschen Diktaturen dient. Diese Täterperspektive enthüllt die Einstellungen und Verhaltensweisen der jeweiligen Geheimpolizei, und stellt die Erinnerungserzählungen des Dritten Reiches und der DDR in ihrem ursprünglichen ideologischen und gesellschaftspolitischen Kontext dar. Des weiteren wird untersucht, inwieweit Museen dem Einfluss der Täterperspektive auf den Besucher durch den gleichzeitigen Einsatz von Distanzierungsstrategien entgegenwirken. Ziel dieser Distanzierungsstrategien ist es, den Täter als unzuverlässigen Erzähler zu identifizieren, um die unkritische Identifikation und Empathie des Museumbesuchers mit dem Täter zu verhindern. Im Gegensatz dazu motivieren diese Strategien den Besucher, die Weltanschauung des Täters und seine Darstellung der historischen Ereignisse in Frage zu stellen.