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THE REWRITING OF LOU ANDREAS‐SALOMÉ’S EINE AUSSCHWEIFUNG
Author(s) -
Holmes Deborah
Publication year - 2015
Publication title -
german life and letters
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.1
H-Index - 12
eISSN - 1468-0483
pISSN - 0016-8777
DOI - 10.1111/glal.12103
Subject(s) - novella , art , art history , literature , narrative , ambivalence , modernism (music) , humanities , philosophy , psychoanalysis , psychology
Lou Andreas‐Salomé made her presence felt on the early Modernist literary scene with an intense production of novellas in the late 1890s. She then published no more fiction for almost two decades, a period during which she concentrated her energies on sexology and psychoanalysis. The essay examines her ambivalent attitude to her own works in the light of her theoretical and private pronouncements on the unsuitability of women to be creative artists. It then seeks to illustrate the importance of genre to her narrative oeuvre with a detailed analysis of Eine Ausschweifung , one of her earliest novellas, which features a successful, independent woman artist as self‐reflective, first‐person protagonist. Particular emphasis is laid on the substantial differences between its periodical publication in 1897 under the title Ein überlebter Traum and its book publication in 1898. The novella's re‐crafting, analysed here with reference to its author's interaction with Rilke and Max Klinger, but also to Hermann Bahr's appeal for a ‘new psychology’, shows how Andreas‐Salomé experimented with the possibilities of the short form between Naturalism and Modernism. Lou Andreas‐Salomé wurde als Schriftstellerin der frühen Moderne hauptsächlich dank ihrer intensiven Novellenproduktion in den späten 1890er Jahren wahrgenommen. Nach der Jahrhundertwende hörte sie auf, Belletristik zu publizieren, um sich zwei Jahrzehnte lang mit der ihr charakteristischen Konsequenz der Sexualwissenschaft und der Psychoanalyse zu widmen. Der Aufsatz geht ihrer durchaus ambivalenten Einstellung zu den eigenen literarischen Werken nach, indem er Bezug auf ihre theoretischen und privaten Aussagen über die Untauglichkeit des ‘Weibes’, sich künstlerisch zu betätigen, nimmt. Anschließend wird die Wichtigkeit der Gattungsunterschiede in ihrem erzählerischen Werk anhand einer detaillierten Analyse der Novelle Eine Ausschweifung untersucht, deren Hauptfigur eine erfolgreiche, unabhängige Künstlerin ist, die als Ich‐Erzählerin die eigene Geschichte in die Hand nimmt. Dabei wird besonderes Augenmerk auf die zwei verschiedenen Versionen der Novelle gelegt: 1897 wurde sie unter dem Titel Ein überlebter Traum als Seriennovelle in einer Zeitschrift veröffentlicht; 1898 erschien sie völlig überarbeitet in Buchform. Die Überarbeitung wird hier im Zusammenhang mit Rilke und Max Klinger analysiert, auch unter Berücksichtigung von Hermann Bahrs Ruf nach einer ‘neuen Psychologie’ in seinem ‘Versuch über die Moderne’. So wird gezeigt, wie Andreas‐Salomé auf der Kippe zwischen Naturalismus und Moderne mit den Möglichkeiten der ‘kleinen Form’ experimentierte.

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