VLADIMIR VERTLIB ON ‘JEWISH IDENTITY IN PARTICULAR AND IDENTITY AND BELONGING IN GENERAL’

ABSTRACT The contemporary Austrian‐Jewish writer Vladimir Vertlib (b. 1966) is often regarded as either a Jewish author or as a cosmopolite. The following article will examine his novel Letzter Wunsch from both perspectives against the background of the author's reflections on Jewish national identity after the Holocaust and the problem of identity in a very broad sense. It will emphasise Vertlib's attempt – as a secular Jew denying religion as an identity‐forming factor – to question the relevance of the traditional definition of Jewish identity and to revise it in terms of the general and the universal. Special attention will be given to an identity clash between the secular self‐understanding and the religious‐Orthodox concept of Jewish identity within Judaism. Der zeitgenössische österreichisch‐jüdische Schriftsteller Vladimir Vertlib (geb. 1966) wird oft entweder als jüdischer Autor oder als Kosmopolit gesehen. Der folgende Artikel untersucht seinen Roman Letzter Wunsch aus beiden Perspektiven, hinsichtlich der Reflektionen des Autors zu jüdischer Identität nach dem Holocaust und dem allgemeinen Problem von Identität und Zugehörigkeit. Der Schwerpunkt wird auf Vertlibs Versuch liegen, als säkularer Jude, der die Religion als identitätsstiftenden Faktor ablehnt, die Relevanz der traditionellen Definition von jüdischer Identität in Frage zu stellen und sie im Rahmen des Allgemeinen und des Universellen zu revidieren. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei auf das Aufeinanderprallen von säkularem Selbstverständnis und religiös‐orthodoxer Auffassung von jüdischer Identität innerhalb des Judentums gerichtet.