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Zur Gehorsamskritik im Burgtheater des Vormärz. Friedrich Halm, Eduard von Bauernfeld und der österreichische Liberalismus um 1848
Author(s) -
Wagner Martin
Publication year - 2020
Publication title -
the german quarterly
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.11
H-Index - 10
eISSN - 1756-1183
pISSN - 0016-8831
DOI - 10.1111/gequ.12144
Subject(s) - humanities , art , philosophy
Dieser Aufsatz widmet sich der Gehorsamskritik in den Komödien zweier der populärsten Burgtheaterautoren des neunzehnten Jahrhunderts, Friedrich Halm und Eduard von Bauernfeld. Dabei wird gezeigt, dass sowohl in Halms Verbot und Befehl (1848) als auch in Bauernfelds Großjährig (1846) ein älterer, auf direkte Unterwerfung ausgelegter Gehorsamsbegriff mit einem neuartigen ersetzt wird, in dem gehorsames und freigewähltes Verhalten tendenziell zusammenfallen. Während bei Halm diese Wandlung des Gehorsamsbegriffs als liberale Errungenschaft insgesamt positiv gewertet wird, wird sie bei Bauernfeld als Perpetuierung der bestehenden Machtverhältnisse stärker in Frage gestellt. Mit dieser Parallellektüre der impliziten politischen Theorie zweier heute kaum je im Detail besprochener Stücke aus der Zeit des Vormärz wird neues Licht auf den Beitrag des Burgtheaters zum liberalen Diskurs im neunzehnten Jahrhundert geworfen.

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