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Vom Unsagbaren sprechen. Trauma in Psychologie und Literatur am Beispiel Paul Celans
Author(s) -
Hutmacher Fabian
Publication year - 2019
Publication title -
the german quarterly
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.11
H-Index - 10
eISSN - 1756-1183
pISSN - 0016-8831
DOI - 10.1111/gequ.12112
Subject(s) - philosophy , humanities
Für Psychologen sind Traumastörungen das Resultat einer pathologischen Erinnerungsstruktur: Traumatische Erlebnisse lassen den Betroffenen keine Ruhe und entziehen sich ihrer Kontrolle. Dementsprechend stellt der Versuch, traumatische Erlebnisse im Rahmen einer Erzählung artikulierbar zu machen, einen zentralen Ansatzpunkt traumatherapeutischer Interventionen dar. Eine Übertragung dieser klinisch‐psychologischen Einsichten auf die Analyse literarischer Texte, in denen sich jemand traumatische Erlebnisse von der Seele schreibt, liegt deshalb nahe. Gleichzeitig ist so eine Übertragung nicht unproblematisch: Wer beispielsweise die als Reaktion auf die Shoah entstandenen Texte als individuelle Bewältigungsversuche einzelner Traumatisierter im Sinne einer Schreibtherapie zu lesen versucht, verkennt den kollektiven Rahmen, in dem dieses Ringen um Worte stattfand. Dieser Aufsatz illustriert dies beispielhaft an Leben und Werk Paul Celans.

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