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Unwissen und Unfälle: Friedrich Dürrenmatts dramaturgisches Denken und das Gesetz der großen Zahl
Author(s) -
Adams Dale
Publication year - 2014
Publication title -
the german quarterly
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.11
H-Index - 10
eISSN - 1756-1183
pISSN - 0016-8831
DOI - 10.1111/gequ.10212
Subject(s) - philosophy , humanities
In einem Aufsatz zum “Gesetz der großen Zahl” bedient sich der Schweizer Schriftsteller und Dramatiker Friedrich Dürrenmatt der kinetischen Gastheorie (bei der einheitliche makroskopische Größen durch die zufälligen Bewegungen einer Vielzahl einzelner Teilchen erklärt werden) als Analogie für die globale Massengesellschaft. Das Gesetz, dessen Auswirkungen gerade in der Katastrophenanfälligkeit der Gegenwart zu erkennen seien, wird dabei in Anspruch genommen, um die maßgebliche Rolle zu begründen, die dem Zufall in seinem dramaturgischen Denken zukommt. In diesem Beitrag gehe ich von der These aus, dass Dürrenmatt bestimmte erkenntnistheoretische Konsequenzen, die er aus dem Gesetz der großen Zahl zieht, auch dramaturgisch verwertet, um der Komplexität der modernen Welt mit den Mitteln der Bühne beizukommen, ohne eine menschliche Perspektive aufzugeben. Der Zufall—als eine spezifische Form des Unwissens, das dazu führen kann, dass rationale Prognosen und Strategien in ihr Gegenteil umschlagen—erweist sich dabei als Bindeglied zwischen Dürrenmatts Dramaturgie und seinen erkenntnistheoretischen Reflexionen

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