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Methoden zur Analyse der regionalen dermatologischen Versorgung am Beispiel Hamburgs
Author(s) -
Augustin Jobst,
Erasmi Stefan,
Reusch Michael,
Augustin Matthias
Publication year - 2015
Publication title -
jddg: journal der deutschen dermatologischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.463
H-Index - 60
eISSN - 1610-0387
pISSN - 1610-0379
DOI - 10.1111/ddg.50_12626
Subject(s) - gynecology , medicine
Zusammenfassung Hintergrund: Regionale Ungleichheiten in der Gesundheitsversorgung werden häufig mit dem Stadt‐Land‐Unterschied in Verbindung gebracht. Untersuchungen haben aber gezeigt, dass sich bei einer kleinräumigen Betrachtung auch in Städten regionale Versorgungsdisparitäten ausmachen lassen. Für deren Bewertung sind neben Versorgungsgrad noch weitere Größen wie die Erreichbarkeit hinzuzuziehen. Zielsetzung der vorliegenden Arbeit war das Aufzeigen methodischer Werkzeuge zur Bewertung der dermatologischen Versorgung am Beispiel Hamburgs. Besonderer Fokus wurde auf die Erreichbarkeit gelegt. Methoden: Auf Basis der 97 Hamburger Stadtteile wurde zunächst die Verteilung der 101 berücksichtigten Dermatologen sowie der Versorgungsgrad ermittelt. Anschließend wurde eine Netzwerkanalyse zur Erreichbarkeit durchgeführt. Ergebnisse: In Hamburg bestehen regionale Unterschiede im Versorgungsgrad und in der Erreichbarkeit von Dermatologen. Je nach Stadtteil liegt der Versorgungsgrad zwischen 44,9 % (unterversorgt) und > 500 % (überversorgt). Ähnliche Unterschiede zeigen sich bei der Erreichbarkeit. 94,5 % der Einwohner Hamburgs erreichen den nächsten Dermatologen innerhalb von zehn Minuten (PKW). Entsprechend dem Stadtteil und Verkehrsmittel kann der Zeitaufwand auf über 30 Minuten ansteigen. Schlussfolgerungen: Mittels des Versorgungsgrades können Unterschiede in der dermatologischen Versorgung Hamburgs aufgezeigt werden. Anhand der Netzwerkanalyse wurde jedoch ersichtlich, dass es trotz dieser Unterschiede nur wenige Defizite in der Erreichbarkeit des nächsten Dermatologen gibt. Netzwerkanalysen können damit als wertvolle und ergänzende Methode dienen, um das regionale Versorgungsgeschehen zu bewerten.