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Methotrexat für die topische Applikation in magistraler Rezeptur
Author(s) -
Wohlrab Johannes,
Neubert Reinhard H.H.,
Michael Julia,
Naumann Sandy
Publication year - 2015
Publication title -
jddg: journal der deutschen dermatologischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.463
H-Index - 60
eISSN - 1610-0387
pISSN - 1610-0379
DOI - 10.1111/ddg.40_12622
Subject(s) - gynecology , medicine
Zusammenfassung Hintergrund Der Folsäureantagonist Methotrexat wird in der Systemtherapie von onkologischen und chronisch‐entzündlichen Erkrankungen routinemäßig eingesetzt. Die erfolgreiche topische Applikation der Substanz ist in individuellen Heilversuchen, Fallserien und kleineren Studien, insbesondere in den Indikationen Mycosis fungoides (Ekzemstadium) und lymphomatoide Papulose, beschrieben. Bisher steht für den klinischen Einsatz in ausgewählten Behandlungssituationen keine qualitätsgesicherte Präparation oder Magistralrezeptur zur Verfügung. Material und Methodik Es wurden zwei Hochleistungsflüssigkeitschromatografie (HPLC)‐Methoden erarbeitet, die zum Nachweis des Wirkstoffs in einem galenischen System oder in Extrakten aus biologischen Materialien geeignet sind. Für die epikutane Applikation wurden geeignete Vehikelsysteme entwickelt, die präklinisch hinsichtlich der Wirkstoffstabilität, ‐freigabe und Pharmakokinetik charakterisiert und deren Sicherheit bewertet wurde. Ergebnisse Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigen, dass Methotrexat in einer Konzentration bis 0,5 % in Basiscreme DAC galenisch stabil und unproblematisch eingearbeitet werden kann. Die magistrale Rezeptur setzt ausreichend Wirkstoff frei, der nach epikutaner Applikation in den Zielkompartimenten der Haut eine relevante Bioverfügbarkeit erreicht. Bei Anwendung auf einem begrenzen Areal der Hautoberfläche zeichnet sich keine relevante systemische Bioverfügbarkeit und damit kein besonderes Sicherheitsrisiko für den Patienten ab. Schlussfolgerungen Insgesamt lässt sich feststellen, dass die verschreibungspflichtige, qualitätsgesicherte Magistralrezeptur den Anforderungen der Apothekenbetriebsordnung (§ 7 ApBetrO) entspricht und die vorliegenden Daten deren Stabilität und pharmazeutische Qualität belegen.