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Das Vaskulitis‐Rad – ein algorithmischer Ansatz für kutane Vaskulitiden
Author(s) -
Ratzinger Gudrun,
Zelger Bettina Gudrun,
Carlson J. Andrew,
Burgdorf Walter,
Zelger Bernhard
Publication year - 2015
Publication title -
jddg: journal der deutschen dermatologischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.463
H-Index - 60
eISSN - 1610-0387
pISSN - 1610-0379
DOI - 10.1111/ddg.20_12859
Subject(s) - medicine , gynecology
Zusammenfassung Hintergrund: Ältere Klassifikationen für Vaskulitiden weisen verschiedene Mängel auf. Erstens kann die Klassifikation unterschiedlichen Prinzipien folgen, wie klinisch‐pathologischen Befunden, Ätiologie, Pathogenese, Prognose oder therapeutischen Optionen. Zweitens unterscheiden die Autoren nicht zwischen Vaskulitis und Koagulopathie. Drittens sind Vaskulitiden systemische Erkrankungen. Aufgrund organspezifischer Variationen sind morphologische Befunde schwierig zu vergleichen. Viertens sind geringfügige Veränderungen zwar an der Haut erkennbar, verursachen jedoch an anderen Organen möglicherweise keine Symptome. Unser Ziel war es, die Haut und die Subkutis als Modell und die klinisch‐pathologische Korrelation als Grundlage für die Klassifikation zu verwenden. Methoden und Ergebnisse: Wir verwenden einen algorithmischen Ansatz mit Musteranalyse, der konsistente Angaben zu mikroskopischen Befunden ermöglicht. Zunächst differenzieren wir zwischen Vaskulitiden kleiner und mittelgroßer Gefäße. Im zweiten Schritt unterscheiden wir die Subtypen kleiner (Kapillaren versus postkapilläre Venolen) und mittelgroßer (Arteriolen/Arterien versus Venen) Gefäße. Im letzten Schritt unterscheiden wir, je nach vorherrschendem Zelltyp, zwischen leukozytoklastischer und/oder granulomatöser Vaskulitis. Schlussfolgerungen: Ausgehend von der leukozytoklastischen Vaskulitis als zentralem Reaktionsmuster bei kutanen Vaskulitiden kleiner und mittelgroßer Gefäße können Zusammenhänge oder Variationen darum herum angeordnet werden wie die Speichen eines Rades um die Nabe. Dies kann dazu beitragen, eine gewisse grundlegende Ordnung im vergleichsweise komplexen Bereich der kutanen Vaskulitiden einzuführen, um zu einem besseren Verständnis eines komplizierten Gebiets beizutragen.