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Epidermotropie von Immunzellen unterscheidet Pyoderma gangraenosum vom Ulcus cruris venosum
Author(s) -
Ronicke Moritz,
Baur Andreas,
Kirr Michael,
Erdmann Michael,
ErfurtBerge Cornelia,
Ostalecki Christian
Publication year - 2022
Publication title -
jddg: journal der deutschen dermatologischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.463
H-Index - 60
eISSN - 1610-0387
pISSN - 1610-0379
DOI - 10.1111/ddg.14708_g
Subject(s) - pyoderma gangrenosum , medicine , pathology , disease
Zusammenfassung Hintergrund und Ziele Pyoderma gangraenosum ist eine ulzerierende, autoinflammatorische Erkrankung. Es gibt keine eindeutigen histopathologischen Merkmale zur Differenzierung von anderen Ursachen chronischer Wunden wie dem Ulcus cruris venosum. Ziel dieser Studie war es, histopathologische Merkmale von Pyoderma gangraenosum und Unterschiede zu venösen Ulzerationen zu detektieren. Patienten und Methodik Acht Gewebeproben von Pyoderma gangraenosum, zwölf Proben von Ulcus cruris venosum und sechs Proben von gesunder Haut wurden einer immunhistologischen Multi‐Antigen‐Analyse unterzogen. Das Immuninfiltrat und seine räumliche Verteilung wurden anhand von Fluoreszenzbildern mit einer Gewebezytometriesoftware analysiert. Ergebnisse Die dichte epidermale Präsenz von CD45RO + ‐T‐Gedächtnis‐Zellen und die Rarefizierung von CD1a + ‐Langerhans‐Zellen in der Epidermis waren Marker für Pyoderma gangraenosum, welche auch auf eine epidermale Immunreaktion schließen lassen. Darüber hinaus konnte dermal eine hohe Anzahl CD11c + CD68 + pro‐inflammatorischer M1‐Makrophagen nachgewiesen werden. Diese überstieg die Anzahl der in venösen Ulzerationen beobachteten Makrophagen deutlich. Schlussfolgerungen Die histopathologischen Unterschiede zwischen Pyoderma gangraenosum und Ulcus cruris venosum können zur Unterscheidung der beiden Erkrankungen herangezogen werden und somit eine wichtige Hilfe zur schnellen Einleitung einer adäquaten Therapie sein. Darüber hinaus deuten unsere Daten auf einen antigengesteuerten Prozess in der Epidermis hin, möglicherweise unter Beteiligung von CD1a + Langerhans‐Zellen.