Premium
Chlormethin‐Gel zur Behandlung der Mycosis fungoides: Ein Expertenkonsens aus Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH‐Region) zum Therapiemanagement
Author(s) -
Assaf Chalid,
Booken Nina,
Dippel Edgar,
Guenova Emmanuella,
Jonak Constanze,
Klemke ClausDetlev,
Nicolay Jan P.,
Schlaak Max,
Wobser Marion,
Trautinger Franz
Publication year - 2022
Publication title -
jddg: journal der deutschen dermatologischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.463
H-Index - 60
eISSN - 1610-0387
pISSN - 1610-0379
DOI - 10.1111/ddg.14688_g
Subject(s) - mycosis fungoides , medicine , gynecology , lymphoma , immunology
Zusammenfassung Hintergrund Chlormethin‐Gel ist in Europa zur Therapie von Patienten mit Mycosis fungoides in allen Krankheitsstadien zugelassen. Die optimalen Behandlungsregime hinsichtlich Frequenz, Dosierung, Kombinations‐ oder Erhaltungstherapien sind noch nicht vollständig etabliert. Methodik Zehn in der Erforschung und Behandlung kutaner T‐Zell‐Lymphome erfahrene Experten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH‐Region) wurden schriftlich zu Indikation, Anwendungsfrequenz, Beurteilung des Therapieerfolgs, Begleittherapie, Nebenwirkungen, Kombinationstherapien in späteren Krankheitsstadien, Erhaltungstherapie und Adhärenz im Rahmen der Therapie der Mycosis fungoides mit Chlormethin‐Gel befragt. Die strukturiert aufbereiteten Ergebnisse der Umfrage wurden in einer Konsensuskonferenz diskutiert und Empfehlungen zum Management der Therapie mit Chlormethin‐Gel entwickelt. Ergebnisse Wesentlich für die Therapie mit Chlormethin‐Gel ist ein individuelles, symptomorientiertes Therapiemanagement. Systemische Nebenwirkungen des Wirkstoffs sind wegen der fehlenden systemischen Verfügbarkeit bei topischer Anwendung unwahrscheinlich. Die häufig auftretende allergische oder irritativ‐toxische Kontaktdermatitis kann durch eine Anpassung des Therapieregimes, Therapiepausen sowie nebenwirkungsspezifische und unterstützende Maßnahmen häufig beherrscht werden. Ein einschleichender Therapiebeginn mit Anwendung von Chlormethin‐Gel jeden zweiten Tag kann die Tolerabilität wesentlich verbessern, insbesondere wenn die Therapie alternierend mit topischen Kortikosteroiden erfolgt. Schlussfolgerungen Die Anwendung von Chlormethin‐Gel bei Mycosis fungoides wird durch die begleitende Kontaktdermatitis häufig eingeschränkt. Mit einem geeigneten Therapie‐ und Nebenwirkungsmanagement können vermeidbare Therapieabbrüche verhindert werden und mehr Patienten von der Therapie profitieren.