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Gibt es eine Überbehandlung von Melanompatienten am Ende ihres Lebens? Ergebnisse einer multizentrischen Studie an 193 Melanompatienten
Author(s) -
Forschner Andrea,
Loquai Carmen,
Meiss Frank,
Huening Svea,
Pawlowski Johannes,
Bradfisch Fabienne,
Lehr Saskia,
Nashan Dorotheé
Publication year - 2021
Publication title -
jddg: journal der deutschen dermatologischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.463
H-Index - 60
eISSN - 1610-0387
pISSN - 1610-0379
DOI - 10.1111/ddg.14501_g
Subject(s) - medicine , gynecology
Zusammenfassung Hintergrund und Ziele Es fehlen Daten Daten über die Situation von Melanompatienten, die in ihren letzten Lebensmonaten systemische Therapien erhalten. Patienten und Methoden Alle Melanompatienten, die 2016 oder 2017 verstorben sind und die innerhalb der letzten drei Lebensmonate mit systemischen Therapien behandelt wurden, wurden retrospektiv ausgewertet. Die Studie wurde im Rahmen des Komitees „Supportivtherapie“ der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie (ADO) durchgeführt. Ergebnisse 193 Patienten aus vier dermatoonkologischen Zentren wurden eingeschlossen. Mehr als 60 % der Patienten hatten einen ECOG ≥ 2 und die meisten von ihnen erhielten Immuncheckpoint‐Inhibitoren (ICI) oder zielgerichtete Therapien (TT). 41 Patienten profitierten von der letzten Therapie in Bezug auf die radiologischen Befunde, die Laborbefunde oder den allgemeinen Gesundheitszustand. Obwohl der ECOG‐Status in der TT‐Kohorte im Vergleich zur ICI‐Gruppe schlechter war, war der Anteil der Patienten, die von der letzten Therapie profitierten in der TT‐Gruppe deutlich höher. Darüber hinaus konnte die TT‐Therapie häufiger ambulant durchgeführt werden. Schlussfolgerungen Diese Studie zeigt, dass es eine Tendenz zur Überbehandlung am Lebensende gibt. Nichtsdestotrotz könnte TT eine sinnvolle therapeutische Option für das fortgeschrittene BRAF ‐mutierte Melanom sein, auch in hochpalliativen Situationen.