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Epidemiologie der Urtikaria bei Kindern in Deutschland
Author(s) -
Staubach Petra,
Mann Caroline,
PevelingOberhag Adriane,
Lang Berenice M.,
Augustin Matthias,
Hagenström Kristina,
Garbe Claudia,
Petersen Jana
Publication year - 2021
Publication title -
jddg: journal der deutschen dermatologischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.463
H-Index - 60
eISSN - 1610-0387
pISSN - 1610-0379
DOI - 10.1111/ddg.14485_g
Subject(s) - medicine , gynecology
Zusammenfassung Hintergrund : Bisher fehlen robuste epidemiologische Kennzahlen sowie Daten zur Komorbidität bei Kindern mit Urtikaria. Sie bilden die Grundlage zur Gestaltung einer effizienten Gesundheitsversorgung. Methodik : Retrospektive Studie zur Analyse von epidemiologischen Kennzahlen bei Kindern mit Urtikaria. Grundlage der Analyse sind Routinedaten einer deutschlandweit tätigen Krankenkasse (DAK‐Gesundheit). Versicherte unter 18 Jahren, die in den Jahren 2010–2015 mindestens eine ambulant oder stationär gestellte Urtikaria‐Diagnose gemäß der ICD‐10‐Klassifikation erhielten, wurden in die Analysen aufgenommen und mit Kindern ohne entsprechende Diagnose verglichen. Ergebnisse : Von 2,3 Millionen Versicherten waren 313 581 (13,5 %) unter 18 Jahre (153 214 weiblich). Bei 1,7 % der 313 581 Patienten wurde Urtikaria diagnostiziert. Die administrative Prävalenz der Urtikaria nahm mit zunehmendem Alter von 3,0 % in der Altersgruppe der 0–3‐Jährigen auf 1,0 % bei den 14–18‐Jährigen ab. Jungen und Mädchen waren in allen Altersgruppen fast gleich häufig betroffen. Atopische Erkrankungen als Komorbidität traten bei Kindern mit Urtikaria häufiger auf als in der Kontrollgruppe (16,0 % vs. 8,0 %). Auch Autoimmunerkrankungen, psychische Probleme und Adipositas traten bei Kindern mit Urtikaria häufiger auf als in der Kontrollgruppe. Schlussfolgerungen : Die erhöhte administrative Prävalenz spezifischer Komorbidität bei Kindern mit Urtikaria deutet auf einen erhöhten Screening‐Bedarf hin. Es gilt, multimodale Behandlungsstrategien zu entwickeln und interdisziplinäre Zusammenarbeit zu fördern.