Aus der (Haut‐)Arztpraxis in den Hörsaal: Ein innovatives praxisorientiertes mediengestütztes Lehrprojekt mit überregionalen interdisziplinären Nutzungsoptionen

Zusammenfassung Hintergrund Die Vermittlung praxisrelevanter Kenntnisse und Fertigkeiten steht im Fokus einer modernen medizinischen Lehre. Ziel des Lehrprojektes ist, Medizinstudierenden mit innovativen Methoden wichtige dermatologische Lernziele zu vermitteln. Methoden An der Universitätshautklinik Kiel wurden im Rahmen eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Lehrprojekts diverse, teils mediengestützte, neue Lehrmodule entwickelt und durch regelmäßige Akzeptanzevaluationen im Entwicklungsprozess optimiert. Ergebnisse (1.) Professionell erstellte Lehrfilme stellen wesentliche Techniken zur Diagnostik und Therapie vor: standardisierte Ganzkörperuntersuchung, Abstrichentnahme, Durchführung von Biopsien, Curettagen und Exzisionen sowie Haut‐Nahttechniken. (2.) Tutor‐basierte Kurse bieten den Studierenden die Fähigkeit zur selbstständigen Durchführung dieser Techniken. (3.) Seminarvorlesungen zeigen unterschiedliche Krankheitsbilder in Universitätsmedizin und Niederlassung sowie die wichtige Interaktion zwischen Klinik und Praxis. (4.) Hospitationsmöglichkeiten in Lehrpraxen vermitteln die Praxistätigkeit. (5.) Seminare zur Psychodermatologie geben Einsicht in die Belastung anhand des biopsychosozialen Krankheitsmodells. Bisher nahmen 282 Studierende an den Modulen teil. Die Evaluationen ergaben in 88–100 % einen Wunsch nach weiterem Ausbau der neuen Lehrangebote sowie Integration in die curriculare Lehre. Schlussfolgerungen Unsere innovativen Lehrmodule wurden von den Studierenden mit großer Akzeptanz aufgenommen. Die frei verfügbaren Lehrfilme wurden durch Vernetzung im Forum Akademische Lehre auch von anderen Universitätsstandorten erfolgreich eingesetzt. Die überregionale und nachhaltige Nutzung unserer Lehrmodule sowie die Übertragung des Konzepts auf andere Fachbereiche und Fakultäten ist eine Perspektive.