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Trauma‐induzierter Pemphigus: eine Fallserie von 36 Patienten
Author(s) -
Daneshpazhooh Maryam,
Fatehnejad Mina,
Rahbar Ziba,
Balighi Kamran,
Ghandi Narges,
Ghiasi Maryam,
Abedini Robabeh,
Lajevardi Vahideh,
ChamsDavatchi Cheyda
Publication year - 2016
Publication title -
jddg: journal der deutschen dermatologischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.463
H-Index - 60
eISSN - 1610-0387
pISSN - 1610-0379
DOI - 10.1111/ddg.140_12738
Subject(s) - medicine , gynecology , pemphigus , pemphigus vulgaris , dermatology
Zusammenfassung Hintergrund und Ziele Unter dem Begriff Pemphigus wird eine Gruppe von Autoimmunkrankheiten zusammengefasst, die durch intraepidermale akantholytische Blasen gekennzeichnet sind. Der isomorphe Reizeffekt, auch als Köbner‐Phänomen (KP) bezeichnet, ist definiert als das Auftreten typischer Läsionen einer bestehenden Krankheit nach einem Trauma. Dies wird bei Pemphigus selten beobachtet. Unser Ziel war es, Patienten vorzustellen, die infolge einer Hautverletzung neue Pemphigus‐Läsionen entwickelten. Patienten und Methoden Es wurden die Krankenakten von Patienten durchgesehen, die vor dem Ausbruch oder einem Erkrankungsschub ein Trauma erlitten hatten und in den Jahren 1999 bis 2003 am Autoimmune Bullous Diseases Research Center in Behandlung waren. Ergebnisse Bei 36 Patienten mit Pemphigus vulgaris (PV) lag in der Anamnese ein Trauma vor. Bei 13 Patienten trat der PV erstmals auf, bei den anderen 23 Patienten war der PV bereits früher diagnostiziert worden. Die Pemphigus‐Läsionen entwickelten sich in den meisten Fällen nach großen Operationen, darunter abdominale, orthopädische und thorakale Eingriffe, sowie nach zahnärztlichen Behandlungen, stumpfen Traumata und nach dermatologischen Operationen. Darüber hinaus lösten auch Laserbehandlungen bei Katarakt‐Operation, Verbrennungen, Strahlentherapie und Physiotherapie einen Pemphigus aus. Die mittlere Zeitspanne zwischen dem Trauma und dem Auftreten der Läsionen betrug 4,7 Wochen bei rezidiviertem PV und 15,0 Wochen bei erstmals ausgebrochenem PV. Schlussfolgerungen Bei Pemphigus‐Patienten sollten unnötige Operationen und stumpfe Traumata vermieden werden. Darüber hinaus sollte bei schlecht heilenden Operationswunden an posttraumatischen Pemphigus gedacht werden; Biopsien zur Bestätigung sind obligatorisch.