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Therapie von Patienten mit cholinergischer Urtikaria im Alltag in deutschsprachigen Ländern
Author(s) -
Mellerowicz Emilia,
Weller Karsten,
Zuberbier Torsten,
Maurer Marcus,
Altrichter Sabine
Publication year - 2019
Publication title -
jddg: journal der deutschen dermatologischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.463
H-Index - 60
eISSN - 1610-0387
pISSN - 1610-0379
DOI - 10.1111/ddg.13979_g
Subject(s) - medicine
Zusammenfassung Hintergrund Die cholinergische Urtikaria (CholU) ist eine häufige Unterform der chronischen induzierbaren Urtikaria. Die aktuellen Leitlinien empfehlen eine symptomatische Therapie mit Antihistaminika (AH) der zweiten Generation (sgAH, second‐generation antihistamines) als Therapie der ersten Wahl. Allerdings ist wenig darüber bekannt, welche Therapien CholU‐Patienten im klinischen Alltag tatsächlich erhalten und wie sie auf diese ansprechen. Ziel Untersuchung der Therapie der CholU in deutschsprachigen Ländern unter Alltagsbedingungen. Methoden Patienten mit CholU (n = 111) nahmen an einer Online‐Befragung teil und gaben Auskunft über die eingesetzten Therapieformen und das Ansprechen. Ergebnisse Praktisch alle Patienten (97 %) hatten bereits Antihistaminika eingenommen, davon 87 % sgAH, 23 % auch Antihistaminika der ersten Generation (fgAH). Der Anteil der Patienten, die von einer AH‐Therapie in Standarddosierung profitierten, war niedrig (sgAH: 32 % vs. fgAH: 16 %); die Nebenwirkungen unter sgAH und fgAH waren vergleichbar. 66 Patienten (59 %) hatten es bereits mit einem Updosing der AH (meist sgAH [98 %, n = 65]) versucht und das Ansprechen darunter war marginal besser (sgAH: 38 % vs. fgAH: 32 %). Nur sehr wenige Patienten hatten andere Behandlungsoptionen ausprobiert, zumeist Glukokortikosteroide (30 %) und Omalizumab (5 %). Schlussfolgerungen sgAH wurden häufig eingesetzt, erwiesen sich aber bei etwa zwei Dritteln der CholU‐Patienten als nicht ausreichend wirksam. Entsprechend sollten die Therapieoptionen der dritten und vierten Linie effektiver genutzt werden. Auch ist die Entwicklung von besseren Therapieoptionen für Patienten mit CholU erforderlich.