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Extragenitale kutane Warzen – Klinik, Diagnose und Therapie
Author(s) -
Abeck Dietrich,
Tetsch Larissa,
Lüftl Matthias,
Biedermann Tilo
Publication year - 2019
Publication title -
jddg: journal der deutschen dermatologischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.463
H-Index - 60
eISSN - 1610-0387
pISSN - 1610-0379
DOI - 10.1111/ddg.13878_g
Subject(s) - gynecology , medicine
Zusammenfassung Extragenitale Warzen sind durch humane Papillomviren (HPV) ausgelöste gutartige Tumoren der Epidermis, die typ‐ und lokalisationsabhängig sehr unterschiedliche klinische Manifestationsformen ausbilden und ein häufiger Konsultationsgrund sind. In der Regel sind sie selbstlimitierend, so dass ein Abwarten gerechtfertigt ist. Schmerzen sie jedoch oder belasten sie psychisch, besteht immer die Indikation zur Behandlung, wobei der individuelle Leidensdruck, das Alter des Betroffenen, die Warzenlokalisation, die Zahl der Läsionen und die Bestehensdauer berücksichtigt werden müssen. Destruktive Verfahren tragen entweder chemisch oder physikalisch das Warzengewebe ab. Antimitotische und antivirale Wirkstoffe verhindern nichtdestruktiv die Vermehrung infizierter Keratinozyten beziehungsweise der Viren in den Keratinozyten. Verschiedene Immuntherapien wirken örtlich begrenzt oder systemisch. Letzteres hat den Vorteil, dass auch weit vom Injektionsort entfernte Warzen abheilen. Aus diesem Grund ist diese Form der Immuntherapie vor allem bei Patienten mit Warzen in mehreren Lokalisationen zu favorisieren. Bei Therapieresistenz im Erwachsenenalter ist vor allem die intraläsionale Immuntherapie mit dem Masern‐Mumps‐Röteln‐Impfstoff ein vielversprechender Therapieansatz, bei Kindern und Jugendlichen dagegen die Impfung gegen humane Papillomviren zur Krebsvorsorge, auch wenn diese Impfung bislang nicht zur Behandlung von Warzen zugelassen ist. Zurzeit kann kein Therapieverfahren eine vollständige Abheilung garantieren. Für zahlreiche, auch häufig eingesetzte Therapien fehlen derzeit aussagekräftige klinische Studien.