Reinduktion zielgerichteter Therapie beim metastasierten Melanom

Zusammenfassung Die Reinduktion bzw. Rechallenge zielgerichteter Therapie bei Patienten mit BRAF V600 ‐mutierten Melanomen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Die erneute Gabe von zielgerichteter Therapie erfolgt nach einer Medikamentenpause bei Nebenwirkungen, nach Bestrahlung oder Operation, nach Tumorprogress unter zwischengeschalteter Immun‐ oder Chemotherapie oder nach erneutem Progress ohne zwischengeschaltete Therapie. Bisher sind nur wenige Daten zu den Ergebnissen einer Rechallenge publiziert. Diese sind in der folgenden Arbeit präsentiert. Alle Arbeiten mit einer Gesamtpatientenzahl von 238 Patienten konnten zeigen, dass auch bei Patienten, die zuvor unter zielgerichteter Therapie einen Progress erlitten hatten, ein erneutes Ansprechen nach Wiedereinleitung möglich ist. Dieses variiert von stabiler Erkrankung, über partielles Ansprechen bis hin zu einzelnen Fällen mit kompletter Remission. Die Daten zeigen Ansprechraten auf eine Rechallenge von 47 %, wobei eine Krankheitskontrolle bei 67 % der Patienten erreicht werden konnte. Das mittlere progressionsfreie Überleben lag bei 6,4 Monaten. Das Ansprechen fiel allerdings kürzer aus als bei der erstmaligen zielgerichteten Therapie (mittleres progressionsfreies Überleben 9,2 Monate). Die Reinduktion zielgerichteter Therapie bietet somit eine weitere Option in der Behandlung bereits ausgiebig behandelter Krankheitszustände. Es bleibt zu klären, ob die Art der zwischengeschalteten Therapie einen Einfluss auf das erneute Ansprechen hat.