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Diagnostische Präzision der komponentenbasierten vs. der extraktbasierten In‐vitro‐Diagnostik von Insektengift‐Allergien: Auswirkungen auf das klinische Management
Author(s) -
Seyfarth Florian,
Miguel Diana,
Schliemann Sibylle,
Hipler UtaChristina
Publication year - 2017
Publication title -
jddg: journal der deutschen dermatologischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.463
H-Index - 60
eISSN - 1610-0387
pISSN - 1610-0379
DOI - 10.1111/ddg.13240_g
Subject(s) - gynecology , medicine
Zusammenfassung Hintergrund Die Bestimmung von spezifischen IgE‐Antikörpern spielt eine zentrale Bedeutung bei der Diagnostik von Bienen‐ und Wespengiftallergien. In den letzten Jahren wurden die komponentenbasierte Diagnostik (CRD) eingeführt, die die Bestimmung spezifischer IgE‐Antikörper gegen die Allergene Api m 1, Ves v 1, Ves v 5 und Pol d 5 sowie kreuzreaktive Kohlenhydratdeterminanten (CCDs) erlaubt. Hierdurch soll vor allem bei Probanden mit Doppelsensibilisierungen die klinische Relevanz der einzelnen Sensibilisierungen besser beurteilt werden können. Probanden und Methodik Die spezifischen IgE‐Antikörper‐Bestimmungen an 143 Probanden mit Bienen‐ und/oder Wespengiftallergie erfolgten mit den extraktbasierten ImmunoCAP®‐Allergenen i1 und i3 sowie den ImmunoCAP®‐Allergenkomponenten i208‐211 und o214 (Api m 1, Ves v 1, Ves v 5, Pol d 5, CCD). Bei Doppelsensibilisierten wurde zusätzlich ein Inhibitionstest durchgeführt. An einem Teilkollektiv der Studienpopulation erfolgten sIgE‐Bestimmungen gegen Api m 1, Api m 4, Pol d 5 und Ves v 5 mittels Allergiechip (ISAC®, n = 44). Ergebnisse Die Sensitivität von Ves v 5 bei isolierten Wespengiftallergikern betrug 78,5 %, gemeinsam mit Ves v 1 stieg diese auf 92,3 %. Die Sensitivität von Api m 1 bei isolierten Bienengiftallergikern betrug 25 %. Die komponentenbasierte Diagnostik und Inhibitionstests bei Doppelsensibilisierten lieferten divergente Ergebnisse. Die CRD mittels ISAC®‐Allergiechip erbrachte deutliche Unterschiede vor allem im Hinblick auf die Diagnostik von Api m 1 und CCDs. Schlussfolgerungen Die CRD bereichert das diagnostische Spektrum, sofern sie nicht allein sondern zusätzlich zu den etablierten Verfahren eingesetzt wird. Sie sollte neben Ves v 5 stets die Bestimmung der IgE‐Antikörper gegen Ves v 1 umfassen.