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Chronische spontane Urtikaria – Ein Behandlungspfad für die Diagnosestellung und Therapie in der Praxis
Author(s) -
Termeer Christian,
Staubach Petra,
Kurzen Hjalmar,
Strömer Klaus,
Ostendorf Rolf,
Maurer Marcus
Publication year - 2015
Publication title -
jddg: journal der deutschen dermatologischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.463
H-Index - 60
eISSN - 1610-0387
pISSN - 1610-0379
DOI - 10.1111/ddg.12633_suppl
Subject(s) - medicine , gynecology
Zusammenfassung Die chronische spontane Urtikaria (CSU) stellt in der vertragsärztlichen dermatologischen Versorgung eine häufige und herausfordernde Erkrankung dar. Ist beispielsweise ein Antihistaminikum der 2. Generation nicht erfolgreich, empfiehlt die aktuelle Leitlinie weitere therapeutische Optionen, jedoch sind die meisten außerhalb der Zulassung. Diese erhebliche Diskrepanz zwischen leitliniengerechter Behandlung und der Verordnungsfähigkeit von Arzneimitteln verunsichert den behandelnden Arzt. Zudem fragen sich Behandler, wie der Behandlungserfolg zu messen und dokumentieren ist. Messinstrumente sind in der täglichen Praxis bisher nicht etabliert. Eine Arbeitsgruppe aus niedergelassenen Dermatologen und spezialisierten Urtikaria‐Zentren hat im Konsensverfahren die Therapieempfehlungen der aktuellen Urtikaria‐Leitlinie für die Praxis umsetzbar definiert. Ein diagnostischer und therapeutischer CSU‐Behandlungspfad werden vorgestellt. Die Verordnung inklusive Aufdosierung von Antihistaminika in der täglichen Praxis entsprechend Wirtschaftlichkeitsgebot und Zulassungsstatus wird anhand der Studienlage und aktuellen Rechtsprechung erläutert. In der höchsten Therapiestufe werden der Einsatz von Ciclosporin A, Montelukast und die neu verfügbare Option Omalizumab besprochen. Als Dokumentationshilfe wird der Urtikariakontrolltest (UCT) vorgestellt. Der entwickelte Behandlungspfad soll niedergelassenen Ärzten als leitlinienadaptierte Entscheidungshilfe dienen. Er berücksichtigt die Anforderungen kassenärztlicher Tätigkeit. Es werden hiermit die individualisierte Anamneseerhebung oder Therapie der CSU nicht ersetzt, sondern vielmehr Orientierungspunkte und Hilfestellungen für Diagnostik und Behandlung gegeben.