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Xeroderma pigmentosum: diagnostisches Vorgehen, interdisziplinäre Patientenversorgung und neue Therapieansätze
Author(s) -
Lehmann Janin,
Schubert Steffen,
Emmert Steffen
Publication year - 2014
Publication title -
jddg: journal der deutschen dermatologischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.463
H-Index - 60
eISSN - 1610-0387
pISSN - 1610-0379
DOI - 10.1111/ddg.12419_suppl
Subject(s) - gynecology , xeroderma pigmentosum , chemistry , medicine , dna , dna repair , biochemistry
Zusammenfassung Xeroderma pigmentosum (XP) ist eine autosomal‐rezessiv vererbte Erkrankung, welche durch einen Defekt in der Nukleotid‐Exzisions‐Reparatur oder der transläsionalen DNA‐Synthese gekennzeichnet ist. Bereits mit acht Jahren entwickeln Patienten, die an XP leiden, aufgrund ihres DNA‐Reparaturdefekts den ersten Hautkrebs. Dies steht im Gegensatz zur mitteleuropäischen Allgemeinbevölkerung, bei der die ersten Hauttumoren in UV‐exponierten Hautarealen mit durchschnittlich 60 Jahren auftreten. Das klinische Bild von Patienten mit XP ist hochgradig divers und schließt Zeichen der vorzeitigen Hautalterung, alle Arten UV‐induzierter Hauttumoren, ophthalmologische und neurologische Symptome ein. Betroffene sollten daher interdisziplinär von verschiedenen Fachbereichen gleichzeitig betreut werden. Dies umfasst die Dermatologie, Augenheilkunde, Hals‐, Nasen‐ und Ohrenheilkunde, die Neurologie sowie die Humangenetik. Die Diagnose XP wird klinisch gestellt und kann durch molekular‐genetische und funktionelle Untersuchungen unterstützt werden. So wird der krankheitsauslösende Gendefekt (Komplementationsgruppe und Art und Lage der Mutation[en]) exakt bestimmt. Dies ist bereits heute für die Abschätzung des weiteren Krankheitsverlaufes relevant und wird in der Zukunft wohl auch für eine individualisierte Behandlung bedeutsam. Kürzlich konnte gezeigt werden, dass bestimmte Antibiotika Stop‐Kodon‐Mutationen im XPC ‐Gen überkommen können und resultierendes Volllängen‐XPC‐Protein die zelluläre Reparaturfunktion deutlich erhöht.