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Versorgungsmerkmale des Basalzellkarzinoms in Deutschland: Die Rolle von Versichertenstatus und soziodemographischen Faktoren
Author(s) -
Schäfer Ines,
Reusch Michael,
Siebert Julia,
Spehr Christina,
Augustin Matthias
Publication year - 2014
Publication title -
jddg: journal der deutschen dermatologischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.463
H-Index - 60
eISSN - 1610-0387
pISSN - 1610-0379
DOI - 10.1111/ddg.12415_suppl
Subject(s) - gynecology , political science , medicine
Zusammenfassung Hintergrund Zur Versorgung des Basalzellkarzinoms (BCC) liegen in Deutschland nur wenige bevölkerungsbezogene Daten vor. Zielsetzung Analyse des Zusammenhangs von soziodemographischen und regionalen Faktoren, Krankenversicherung (KV) und klinischen Merkmalen des BCC. Methoden Dermatohistopathologische versorgungswissenschaftliche Primärdatenstudie mit Untersuchung aller Exzisate des Jahres 2010 aus einem bundesweit tätigen dermatohistopathologischen Einsendelabor hinsichtlich tumorspezifischer und sozioökonomischer Merkmale von BCC. Ergebnisse 9 467 histologisch verifizierte BCC von 7 116 Patienten (54,1 % männlich, Altersdurchschnitt 70 Jahre) wurden analysiert. Die Rate an Mehrfachtumoren betrug 33,0 %. Die mittlere vertikale Eindringtiefe der BCC betrug 1,27 mm. Sie war signifikant erhöht (p ≤ 0,001) bei Männern (1,33 mm vs. 1,19 mm bei Frauen) sowie bei Personen über 70 Jahren (1,36 mm vs. 1,14 mm). BCC bei Versicherten der Landwirtschaftlichen Krankenkasse (LKK) und der Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK) wiesen mit 1,45 bzw. 1,42 mm die höchste, BCC bei Versicherten der Ersatzkassen mit 1,17 mm die niedrigste alters‐ und geschlechtsadjustierte mittlere Eindringtiefe auf (p ≤ 0,001). Signifikant höhere Eindringtiefen zeigten Versicherte aus ländlichen im Vergleich zu städtischen Kreisen (1,34 mm vs. 1,21 mm kontrolliert für Alter und Geschlecht). Auch die Verteilung der BCC‐Lokalisationen variierte nach Krankenkassenzugehörigkeit. Schlussfolgerungen Wohnort, Krankenversicherungsstatus, Alter und Geschlecht sind wichtige Determinanten der Basaliomversorgung in Deutschland. Präventionsprogramme sowie krankenkassenspezifische Maßnahmen zur besseren Früherkennung sollten diesem Umstand Rechnung tragen.